Ich habe es schriftlich: Ich bin ein Gutmensch.
Soll heißen, jemand, der naiv genug ist, sich nicht mit der Realität abzufinden.
Offenbar wird erwartet, dass man eine Meldung liest, sieht oder hört, mit den Kopf schüttelt und daraufhin die Zeitung zusammenfaltet oder den Fernseher/das Radio ausschaltet, um dann wieder zur Tagesordnung überzugehen sprich: Essen, trinken, schlafen und arbeiten.
Ich nehme es aber nicht einfach so hin sondern für mich beschlossen habe, darauf hinzuweisen werde ich in Schmähbriefen und emails aller Art als Wichtigtuer, unerwünschte Fremde und ( nicht zum ersten Mal ) als Gutmensch beschimpft – ein zynischer Begriff, der aber weiter Karriere macht.
Was ist das eigentlich Gutmensch, der
dieses sagt Wikipedia dazu:
"...ist sprachlich eine entweder ironische, sarkastische, gehässige oder verachtende Verdrehung des eigentlichen Wortsinns „guter Mensch“ in eine Verunglimpfung. Der Ausdruck gilt als politisches Schlagwort mit meist abwertend gemeinter Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“). Diesen wird vom Wortverwender eine Absicht bzw. Eigenschaft des – aus Sicht des Sprechers – übertriebenen „Gutseins“ oder „Gutseinwollens“ unterstellt, wobei diese angebliche Haltung unterschwellig als übermäßig moralisierend und naiv abqualifiziert und verächtlich gemacht wird. In der politischen Rhetorik Konservativer und Rechter wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet.[1] Im Januar 2012 erhielt das Wort bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den zweiten Platz. Die Jury kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“.[2] Mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren...
...Benutzer des Begriffs unterstellen Personen oder Personengruppen mit betont moralischer Grundhaltung ein fehlgeleitetes beziehungsweise zweifelhaftes Verhalten.[3] So würde er unter anderem als Modewort seit den 1980er Jahren für Personen verwendet, „die humanistische, altruistische, auch religiös-mitmenschliche Lebensziele und Argumente höher einschätzen als utilitaristische und ihr Handeln, ihre Politik, ihr Leben danach ausrichten.“[4] Der Begriff spielt auch an auf einen möglichen Unterschied zwischen 'gut gemeint' und 'gut gemacht'. Gutmenschen hätten gute Absichten, möchten bestimmte Probleme lösen oder die „Welt verbessern“. Ihre Handlungen und/oder die verwendeten Mittel gelten aber in den Augen derer, die den Begriff Gutmensch negativ verwenden, als zweifelhaft oder unnütz.
Gutmensch wird seit Mitte der 1990er-Jahre auch mit dem Begriff „Politische Korrektheit“ verbunden und als Anklage verstanden. Im öffentlichen Sprachgebrauch dient er durchweg als eine negativ konnotierte Fremdbezeichnung. Eine „liebevolle“ Verwendung findet sich zumeist nur in persönlichen Gesprächen, etwa für „das Herz am rechten Fleck haben“, großzügiges Verhalten oder für „übertriebenen“ Altruismus..."
Das heißt also:
In perfider perverser Verdrehung werden damit also die Menschen diffamiert und diskreditiert, die hohe ethische und moralische Werte und Ideale besitzen, die sich auch eimal für etwas anderes einsetzen als ihr persönliches Wohl, seien es die Grundwerte unserer Demokratie, eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen, bessere Bedingungen für Kinder, Frauen, Familien, Kranke, Alte und Behinderte in der Gesellschaft oder mehr soziale Gerechtigkeit im Allgemeinen. Gerne wird der Einzelne dieser Personengruppe als hoffnungslose Romantiker hingestellt, die leider nicht begriffen haben, dass der Markt sowieso alles regelt, dass gesellschaftliches Engagement Wichtigtuerei ist und Menschenrechte sowieso ein Luxus, der nur das Wirtschaftswachstum bremst.
Obwohl wahrscheinlich einst die Nazis den Begriff erfunden haben, um die Gegner der Euthanasie (sog. Gnadentod behinderter Menschen, durch langsames verhungern lassen bei Kindern, Todesspritzen, tödliche Medikation in geheimen "Kliniken". Der Beginn des Massenmordes der Menschen die nicht in die Ideologie der Nationalsozialisten passten, auch bekannt als Operation T5) um Graf von Galen verächtlich zu machen, wird der Gutmensch bis heute hinzu hemmungslos als Waffe im politischen Kampf eingesetzt, und zwar meist von den Bequemen, die vom Fernsehsessel aus stänkern und sich in satter Selbstgerechtigkeit über jene erheben, die sich fürs Gemeinwohl starkmachen.
Cool ist demzufolge, wem Ungerechtigkeit egal ist, wer ungerührt zusehen kann, wie Menschen leiden und unsere ethischen und moralischen Werte mit den Füßen getreten werden.
Noch cooler ist es jedoch, auf diejenigen einzuschlagen, die sich dagegen wehren.
Ich habe mich jetzt darum auch entschieden, den Titel Gutmensch nicht als Beleidigung sondern als Auszeichnung zu betrachten.
Nicht, weil ich mich für einen guten Menschen halte, weiß Gott nicht, davon bin ich per eigener Definition noch meilenweit entfernt.
Ehrlich gesagt lasse ich mich lieber als naive, bescheuerte Sozialromantikerin belächeln und verspotten, als zur Zynikerin zu werden oder mich wie andere in meinen Fernsehsessel zurückzuziehen, um von dort aus in satter Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit zu stänkern und jammernd in Selbstmitleid zu vergehen. Lauthals nach einem starken Mann zu rufen, der die Welt für mich regelt und zu einem besseren Ort für MICH machen soll. Dabei natürlich meine eigene Wahrheit, Vergangenheit und Geschichte wie auch mein Zutun und Versagen welches mich in diese Situation brachte auszublenden.
Schlafmützen, die ohne groß nachzudenken zu allem Ja und Amen sagen, alles glauben was sie irgendjemand wissen lassen möchte, unreflektiert alles aufnehmen was ihnen zur Rechtfertigung ihres persönlichen Unglücks gereichen kann, gibt es mittlerweile einfach schon viel zu viele.
Kurz gesagt: Ich weiche nicht und werde weiterhin unbequem für diejenigen sein, die sich ihrer eigenen Wahrheit nicht stellen können, die sich in ihrem alles vergessenden Schlaf gestört fühlen, die den Schmerz nicht ertragen wenn der Finger in die faulende und eiternde Wunde gelegt wird, die lieber blind und gelähmt bleiben wollen, die das Licht der Wahrheit nicht zu ertragen in der Lage sind.
Wem es nicht passt was ich sage oder schreibe, der soll halt das hören und lesen, was besser zu seiner persönlichen Weltanschauung passt, mich aber einfach in meiner hoffnungslosen naiven Sozialromantik belassen und mich weiterhin in Ruhe von einer besseren Welt träumen und hoffen lassen.
Soll heißen, jemand, der naiv genug ist, sich nicht mit der Realität abzufinden.
Offenbar wird erwartet, dass man eine Meldung liest, sieht oder hört, mit den Kopf schüttelt und daraufhin die Zeitung zusammenfaltet oder den Fernseher/das Radio ausschaltet, um dann wieder zur Tagesordnung überzugehen sprich: Essen, trinken, schlafen und arbeiten.
Ich nehme es aber nicht einfach so hin sondern für mich beschlossen habe, darauf hinzuweisen werde ich in Schmähbriefen und emails aller Art als Wichtigtuer, unerwünschte Fremde und ( nicht zum ersten Mal ) als Gutmensch beschimpft – ein zynischer Begriff, der aber weiter Karriere macht.
Was ist das eigentlich Gutmensch, der
dieses sagt Wikipedia dazu:
"...ist sprachlich eine entweder ironische, sarkastische, gehässige oder verachtende Verdrehung des eigentlichen Wortsinns „guter Mensch“ in eine Verunglimpfung. Der Ausdruck gilt als politisches Schlagwort mit meist abwertend gemeinter Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“). Diesen wird vom Wortverwender eine Absicht bzw. Eigenschaft des – aus Sicht des Sprechers – übertriebenen „Gutseins“ oder „Gutseinwollens“ unterstellt, wobei diese angebliche Haltung unterschwellig als übermäßig moralisierend und naiv abqualifiziert und verächtlich gemacht wird. In der politischen Rhetorik Konservativer und Rechter wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet.[1] Im Januar 2012 erhielt das Wort bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den zweiten Platz. Die Jury kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“.[2] Mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren...
...Benutzer des Begriffs unterstellen Personen oder Personengruppen mit betont moralischer Grundhaltung ein fehlgeleitetes beziehungsweise zweifelhaftes Verhalten.[3] So würde er unter anderem als Modewort seit den 1980er Jahren für Personen verwendet, „die humanistische, altruistische, auch religiös-mitmenschliche Lebensziele und Argumente höher einschätzen als utilitaristische und ihr Handeln, ihre Politik, ihr Leben danach ausrichten.“[4] Der Begriff spielt auch an auf einen möglichen Unterschied zwischen 'gut gemeint' und 'gut gemacht'. Gutmenschen hätten gute Absichten, möchten bestimmte Probleme lösen oder die „Welt verbessern“. Ihre Handlungen und/oder die verwendeten Mittel gelten aber in den Augen derer, die den Begriff Gutmensch negativ verwenden, als zweifelhaft oder unnütz.
Gutmensch wird seit Mitte der 1990er-Jahre auch mit dem Begriff „Politische Korrektheit“ verbunden und als Anklage verstanden. Im öffentlichen Sprachgebrauch dient er durchweg als eine negativ konnotierte Fremdbezeichnung. Eine „liebevolle“ Verwendung findet sich zumeist nur in persönlichen Gesprächen, etwa für „das Herz am rechten Fleck haben“, großzügiges Verhalten oder für „übertriebenen“ Altruismus..."
Das heißt also:
In perfider perverser Verdrehung werden damit also die Menschen diffamiert und diskreditiert, die hohe ethische und moralische Werte und Ideale besitzen, die sich auch eimal für etwas anderes einsetzen als ihr persönliches Wohl, seien es die Grundwerte unserer Demokratie, eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen, bessere Bedingungen für Kinder, Frauen, Familien, Kranke, Alte und Behinderte in der Gesellschaft oder mehr soziale Gerechtigkeit im Allgemeinen. Gerne wird der Einzelne dieser Personengruppe als hoffnungslose Romantiker hingestellt, die leider nicht begriffen haben, dass der Markt sowieso alles regelt, dass gesellschaftliches Engagement Wichtigtuerei ist und Menschenrechte sowieso ein Luxus, der nur das Wirtschaftswachstum bremst.
Obwohl wahrscheinlich einst die Nazis den Begriff erfunden haben, um die Gegner der Euthanasie (sog. Gnadentod behinderter Menschen, durch langsames verhungern lassen bei Kindern, Todesspritzen, tödliche Medikation in geheimen "Kliniken". Der Beginn des Massenmordes der Menschen die nicht in die Ideologie der Nationalsozialisten passten, auch bekannt als Operation T5) um Graf von Galen verächtlich zu machen, wird der Gutmensch bis heute hinzu hemmungslos als Waffe im politischen Kampf eingesetzt, und zwar meist von den Bequemen, die vom Fernsehsessel aus stänkern und sich in satter Selbstgerechtigkeit über jene erheben, die sich fürs Gemeinwohl starkmachen.
Cool ist demzufolge, wem Ungerechtigkeit egal ist, wer ungerührt zusehen kann, wie Menschen leiden und unsere ethischen und moralischen Werte mit den Füßen getreten werden.
Noch cooler ist es jedoch, auf diejenigen einzuschlagen, die sich dagegen wehren.
Ich habe mich jetzt darum auch entschieden, den Titel Gutmensch nicht als Beleidigung sondern als Auszeichnung zu betrachten.
Nicht, weil ich mich für einen guten Menschen halte, weiß Gott nicht, davon bin ich per eigener Definition noch meilenweit entfernt.
Ehrlich gesagt lasse ich mich lieber als naive, bescheuerte Sozialromantikerin belächeln und verspotten, als zur Zynikerin zu werden oder mich wie andere in meinen Fernsehsessel zurückzuziehen, um von dort aus in satter Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit zu stänkern und jammernd in Selbstmitleid zu vergehen. Lauthals nach einem starken Mann zu rufen, der die Welt für mich regelt und zu einem besseren Ort für MICH machen soll. Dabei natürlich meine eigene Wahrheit, Vergangenheit und Geschichte wie auch mein Zutun und Versagen welches mich in diese Situation brachte auszublenden.
Schlafmützen, die ohne groß nachzudenken zu allem Ja und Amen sagen, alles glauben was sie irgendjemand wissen lassen möchte, unreflektiert alles aufnehmen was ihnen zur Rechtfertigung ihres persönlichen Unglücks gereichen kann, gibt es mittlerweile einfach schon viel zu viele.
Kurz gesagt: Ich weiche nicht und werde weiterhin unbequem für diejenigen sein, die sich ihrer eigenen Wahrheit nicht stellen können, die sich in ihrem alles vergessenden Schlaf gestört fühlen, die den Schmerz nicht ertragen wenn der Finger in die faulende und eiternde Wunde gelegt wird, die lieber blind und gelähmt bleiben wollen, die das Licht der Wahrheit nicht zu ertragen in der Lage sind.
Wem es nicht passt was ich sage oder schreibe, der soll halt das hören und lesen, was besser zu seiner persönlichen Weltanschauung passt, mich aber einfach in meiner hoffnungslosen naiven Sozialromantik belassen und mich weiterhin in Ruhe von einer besseren Welt träumen und hoffen lassen.
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