Ich habe mir damals vor 15 Jahren oft
überlegt, ob man mit 3 Kindern denn wirklich kinderreich wäre –
so ist jedenfalls die in Deutschland gängige Definition. Es sind ja
schließlich nicht so unüberschaubar viele, dass ich ihre Namen
hätte vergessen können. Meine Schwiegermutter und auch andere Damen
ihrer Generation behaupteten stets „Mehr als 2 Kinder kann man in
dieser Welt nicht haben!“ (Schwiegermutter hat übrigens 4 Kinder die in dieser Welt leben).
Einmal, mein Ältester war fast 3 Jahre und ich hochschwanger, hatte ich mich beim Arzt einmal mit einer rüstigem älteren Dame (laut Krankenakte war sie dato 96 Jahre, ich hätte sie höchstens auf 75 geschätzt) über Kinder unterhielt, fragte ich sie natürlich auch nach der Zahl ihrer Kinder: „Ach,“ sagte sie „ich habe nur sieben!“ Die Betonung lag auf "NUR" - Leute, viele Eurer Großeltern hatten genauso viele und noch mehr Geschwister! Im Großteil der Länder unserer Erde ist diese auch heute noch vollkommen normal, nur mal so am Rande erwähnt.
Der Stellenwert den man Familien (ganz besonders den großen) in Deutschland zumisst, sehr gering ist, möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht weiter erörtern.
Aber ich habe mich dann doch dafür entschieden, mehr als die obligatorischen 2 deutschen Kinder zu haben.
Ab 3 Kindern sind wir Erwachsenen eindeutig in der Minderheit. Und ab dem Zeitpunkt, wo man drei hat, wird man beständig gefragt: „Sind das alles Ihre?“ ab 5 Kinder wird man nicht mehr gefragt, da bleiben die Leute einfach nur stehen und zählen die Kinder nur noch mit entsetzt starrendem Blick. Ab Kind 5 wies ich gerne darauf hin „Sie haben sich leider verzählt. Dieses Kind gehört auch noch dazu!“ und zeigte auf das von mir im Tragetuch getragene Kind. Zu eine meiner typischen Antworten wurde „Ja, es sind alles unsere Kinder, ich habe sie auch alle selbst und einzeln bekommen, die Arbeit habe ich mir auch gerne gemacht!“ oder „Nein, wir feiern keinen Kindergeburtstag – und wenn es so wäre dann mit Sicherheit nicht in einem Einkaufsmarkt!“ Allein schon um der dämlichen Frage vorweg zugreifen „Oh feiern Sie Kindergeburtstag?“ Und den doch recht entsetzt nachfragenden Menschen „Wie viele Kinder haben SIEEE?“ lächelte ich fröhlich ins Gesicht „Sieben Kinder haben wir, aber die haben wir natürlich alle NUR wegen dem Kindergeld, nech! Das lohnt sich nämlich!“ und zwinkerte ihnen dabei verschwörerisch zu. Die meisten begannen dann zu stottern. Gern sage ich auch „Wieso Hobby? Wir sind fanatische Christen, Sex dürfen wir nur haben wenn wir auch ein Kind zeugen wollen. Tja, die Anziehungskraft besteht eben immer noch zwischen uns!“ auf die Frage ob wir auch noch andere Hobbies hätten oder uns nicht ein anderes zulegen möchten wollen. Wenn sie mich dann mit weit aufgerissenem Augen und Mund anstarren füge ich, wenn ich sie kenne hinzu „Handhabt ihr das denn nicht so?“ dann kommt meist ein gestottertes „ÄH ÄH...N-n-nein!“ Dann laufe ich zur Hochform auf und gebe mein Bestes „Ach so deshalb! Ihr nehmt es nur mit dem Glauben nicht so ernst! Und ich habe immer gedacht, bei euch ist schon seit Jahren die Luft raus weil ihr nur das eine Kind habt!“ Tue so als müsste ich kurz überlegen und fahre dann fort „Das heißt also nur, ihr sündigt schon seit Jahren, weil ihr gar nicht vorhabt ein Kind zu zeugen sondern nur um euch zu amüsieren oder um abreagieren zu können?!“ Soviel Naivität ist den meisten natürlich zuviel sie nicken dann und geben ein verstört klingendes „Ja!“ von sich. Ich selbst lache mir dabei natürlich jedes Mal eins ins Fäustchen.
Ab dem 3. Kind war auch der Zeitpunkt gekommen, dass man eben nicht mehr ununterbrochen um jedes der Kinder einzeln herum helikoptern konnte. Nein, sorry, mein Sohn musste leider ab dem 4. Kind die 1000 m Schulweg alleine zurücklegen (stets in der Hoffnung, dass er von den Autos der Helikopter-Eltern nicht zusammengefahren wird, von den Helikopter Eltern vom Fahrradweg abgedrängt wird, keiner der Helikopter-Eltern ihm ins Fahrrad rennen würde). Ja, ich fürchte, er musste sich im Alter von gerade einmal acht Jahren auch ganz alleine anziehen. Nein sorry, ich konnte nicht JEDEN TAG mit dem Knüppel in der Hand die Hausaufgaben jedes einzelnen Kindes überwachen, weil ich die anderen Kinder hier auch noch alle durchknüppeln muss, ich werde auch ganz bestimmt nicht am Spielplatz observieren, ob mein Sohn/meine Tochter genauso oft wie die anderen Kinder rutschen darf („Lasst jetzt endlich einmal Klein-Leon rutschen!“), ich fürchte, er musste das selber regeln …
Einmal, mein Ältester war fast 3 Jahre und ich hochschwanger, hatte ich mich beim Arzt einmal mit einer rüstigem älteren Dame (laut Krankenakte war sie dato 96 Jahre, ich hätte sie höchstens auf 75 geschätzt) über Kinder unterhielt, fragte ich sie natürlich auch nach der Zahl ihrer Kinder: „Ach,“ sagte sie „ich habe nur sieben!“ Die Betonung lag auf "NUR" - Leute, viele Eurer Großeltern hatten genauso viele und noch mehr Geschwister! Im Großteil der Länder unserer Erde ist diese auch heute noch vollkommen normal, nur mal so am Rande erwähnt.
Der Stellenwert den man Familien (ganz besonders den großen) in Deutschland zumisst, sehr gering ist, möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht weiter erörtern.
Aber ich habe mich dann doch dafür entschieden, mehr als die obligatorischen 2 deutschen Kinder zu haben.
Ab 3 Kindern sind wir Erwachsenen eindeutig in der Minderheit. Und ab dem Zeitpunkt, wo man drei hat, wird man beständig gefragt: „Sind das alles Ihre?“ ab 5 Kinder wird man nicht mehr gefragt, da bleiben die Leute einfach nur stehen und zählen die Kinder nur noch mit entsetzt starrendem Blick. Ab Kind 5 wies ich gerne darauf hin „Sie haben sich leider verzählt. Dieses Kind gehört auch noch dazu!“ und zeigte auf das von mir im Tragetuch getragene Kind. Zu eine meiner typischen Antworten wurde „Ja, es sind alles unsere Kinder, ich habe sie auch alle selbst und einzeln bekommen, die Arbeit habe ich mir auch gerne gemacht!“ oder „Nein, wir feiern keinen Kindergeburtstag – und wenn es so wäre dann mit Sicherheit nicht in einem Einkaufsmarkt!“ Allein schon um der dämlichen Frage vorweg zugreifen „Oh feiern Sie Kindergeburtstag?“ Und den doch recht entsetzt nachfragenden Menschen „Wie viele Kinder haben SIEEE?“ lächelte ich fröhlich ins Gesicht „Sieben Kinder haben wir, aber die haben wir natürlich alle NUR wegen dem Kindergeld, nech! Das lohnt sich nämlich!“ und zwinkerte ihnen dabei verschwörerisch zu. Die meisten begannen dann zu stottern. Gern sage ich auch „Wieso Hobby? Wir sind fanatische Christen, Sex dürfen wir nur haben wenn wir auch ein Kind zeugen wollen. Tja, die Anziehungskraft besteht eben immer noch zwischen uns!“ auf die Frage ob wir auch noch andere Hobbies hätten oder uns nicht ein anderes zulegen möchten wollen. Wenn sie mich dann mit weit aufgerissenem Augen und Mund anstarren füge ich, wenn ich sie kenne hinzu „Handhabt ihr das denn nicht so?“ dann kommt meist ein gestottertes „ÄH ÄH...N-n-nein!“ Dann laufe ich zur Hochform auf und gebe mein Bestes „Ach so deshalb! Ihr nehmt es nur mit dem Glauben nicht so ernst! Und ich habe immer gedacht, bei euch ist schon seit Jahren die Luft raus weil ihr nur das eine Kind habt!“ Tue so als müsste ich kurz überlegen und fahre dann fort „Das heißt also nur, ihr sündigt schon seit Jahren, weil ihr gar nicht vorhabt ein Kind zu zeugen sondern nur um euch zu amüsieren oder um abreagieren zu können?!“ Soviel Naivität ist den meisten natürlich zuviel sie nicken dann und geben ein verstört klingendes „Ja!“ von sich. Ich selbst lache mir dabei natürlich jedes Mal eins ins Fäustchen.
Ab dem 3. Kind war auch der Zeitpunkt gekommen, dass man eben nicht mehr ununterbrochen um jedes der Kinder einzeln herum helikoptern konnte. Nein, sorry, mein Sohn musste leider ab dem 4. Kind die 1000 m Schulweg alleine zurücklegen (stets in der Hoffnung, dass er von den Autos der Helikopter-Eltern nicht zusammengefahren wird, von den Helikopter Eltern vom Fahrradweg abgedrängt wird, keiner der Helikopter-Eltern ihm ins Fahrrad rennen würde). Ja, ich fürchte, er musste sich im Alter von gerade einmal acht Jahren auch ganz alleine anziehen. Nein sorry, ich konnte nicht JEDEN TAG mit dem Knüppel in der Hand die Hausaufgaben jedes einzelnen Kindes überwachen, weil ich die anderen Kinder hier auch noch alle durchknüppeln muss, ich werde auch ganz bestimmt nicht am Spielplatz observieren, ob mein Sohn/meine Tochter genauso oft wie die anderen Kinder rutschen darf („Lasst jetzt endlich einmal Klein-Leon rutschen!“), ich fürchte, er musste das selber regeln …
Es gilt als entspannendes
Freizeitevent, wenn man mit nur einem Kind zu einem einstündigen
Arzttermin gehen darf oder den dreistündigen Monatseinkauf tätigt.
Die Steuererklärung ALLEIN zu machen – dafür reicht eine Stunde
nicht - firmiert darum auch unter dem Label "Wellness-Wochenende." Das Blöde an
der Sache ist nur, dass man aber leider kein Wochenende dafür Zeit hat. Wenn man
einen unaufschiebbaren Termin hat, muss man nicht nur eine Person auf
Knien anbetteln, die auf die Kinder aufpassen soll, sondern die
Gruppe zuvor splitten und auf die Personen verteilen vor denen man zuvor zu Kreuze kroch. Und letztendlich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dass
man die Kinder nicht mehr weginterpretieren und verräumen kann.
Typisch sind Gedanken wie: „Mist! Die
Milch ist fast alle, es sind nur noch eineinhalb Liter da!“ „Wenn
Babyschlumpf mich sowieso um 4 Uhr weckt, könnte ich ja eigentlich
schnell die erste Waschmaschine des Tages anwerfen.“ „Wann sind
denn endlich die verflixsten Sommerferien?“ „Kann es wirklich sein, dass der
Besuch eines ganz normalen und langweiligen Landei-Schwimmbads uns mehr als 20
Euro kostet (und das nur, weil Babyschlumpf noch nichts bezahlen
muss)?“ „Heute konnte ich endlich einmal wieder bis 7:00 Uhr
ausschlafen!“
Natürlich, wir werden zum einen (ein
kleines bisschen) schlauer, zum anderen auch bescheidener – vor
allem, was unsere Einflussmöglichkeiten betrifft. Und natürlich
auch wesentlich abgebrühter.
Mit einem einzigen Kind: Man ist so herrlich schnell unterwegs, hoppi galoppi schon geht es los, man kann telefonieren, ohne dass hinter einem ein Rosenkohlwerf-Contest ausgetragen wird. Ich weiß, man denkt GANZ anders, solange man nur ein einziges Kind hat. Eventuell ein Kind, das die ganze Zeit brüllt. Sehr lange Zeit brüllt. Vorzugsweise nachts - nur nachts - die ganze Nacht. War ich mit sieben Kindern eigentlich jemals so gestresst wie mit einem oder zwei? Oder habe ich mich einfach nur daran gewöhnt? Nun gut, ab spätestens Kind numero tres hat mich eigentlich auch keiner mehr gefragt, ob ich nachts überhaupt schlafe (Antwort: Nein).
Mit einem einzigen Kind: Man ist so herrlich schnell unterwegs, hoppi galoppi schon geht es los, man kann telefonieren, ohne dass hinter einem ein Rosenkohlwerf-Contest ausgetragen wird. Ich weiß, man denkt GANZ anders, solange man nur ein einziges Kind hat. Eventuell ein Kind, das die ganze Zeit brüllt. Sehr lange Zeit brüllt. Vorzugsweise nachts - nur nachts - die ganze Nacht. War ich mit sieben Kindern eigentlich jemals so gestresst wie mit einem oder zwei? Oder habe ich mich einfach nur daran gewöhnt? Nun gut, ab spätestens Kind numero tres hat mich eigentlich auch keiner mehr gefragt, ob ich nachts überhaupt schlafe (Antwort: Nein).
Andererseits: Mit einem Kind hat man
natürlich keine Vergleichsmöglichkeiten. Vergleichsmöglichkeiten
sind immer etwas Schönes.
Für Kinder: „Warum bekommt XY mehr als ich?“ „Warum darf XY dies und das und ich nicht?“ „Ich verdresche jetzt XY!!!!“
Für Kinder: „Warum bekommt XY mehr als ich?“ „Warum darf XY dies und das und ich nicht?“ „Ich verdresche jetzt XY!!!!“
Nun zu den Vorteilen des Vergleichens für
Eltern.
Problemstellung: Kind lügt wie gedruckt.
Bei einem Kind überlegt Mama: „Oh Mann, was habe ich bloß falsch gemacht? War ich nicht konsequent genug? Gibt es oder sind es verdeckte Probleme im Elternhaus? Was sagt der Elternratgeber? Kinder-Psychologen einschalten? Google? Ergotherapie? Homöopathie? Klangschalen?“ - PANIK MAMA PANIK
Ab drei Kinder: „Baron von Münchhausen erzählt mal wieder einer seiner detailreich und überaus plausibel ausgesponnenen Geschichten, an der sämtliche Parameter - außer natürlich der Wahrheit - stimmen. Interessant – ist das nicht ein Zeichen von großer Kreativität und Phantasie? Ich glaube ja! Ach, ich frag einfach ein anderes Kind, das die Wahrheit mit nicht ganz so vielen Details ausschmückt.“
Ja, ich gestehe es ein, auch bei uns Erwachsenen wird das Phänomen „Wahrheit“ nicht mehr so überbewertet.
Nehmen wir den Fall: Nelly will ihr filigranes rosarotes wundervoll glitzerndes Karnevals-Prinzessinnengewand anziehen. Ich habe aber keinen Bock es zu suchen und fürchte auch, es könne auf dem Spielplatz akut Schaden nehmen.
Ein Kind ich sage jetzt mit sanfter und honigsüßer Stimme: „Liebe Nelly, das Prinzessinnengewand geht kaputt, wenn Du draußen spielst und tobst. Es kann zerreißen oder Du bleibst damit irgendwo hängen oder die Gras- und Sandflecken gehen nicht wieder heraus.“ – Reaktion logischerweise: „HEUL!!!! PRINZESSIN! HEUL!!!“ (30 Minuten nervenzerfetzendes Drama einplanen + weitere 3-4 Stunden, wenn das Ding im Eimer ist).
Ab 3 Kinder: Liebevoll lächelnd erkläre ich ihr aber stattdessen: „Das ist leider nicht da, das hat Papa heute zur Arbeit angezogen.“ – „Papa?!“ , fragt Nelly daraufhin erstaunt mit großen blauen Augen. – „Ja, das hat er!“, bestätige ich bestimmt und füge theatralisch seufzend hinzu „So sind die Männer eben, immer ziehen sie einfach das an, was uns gehört wenn es ihnen gefällt!“ (Papa weiß zum Glück nicht, was ich den Kindern so über ihn erzähle). „Ok“, sagt Nelly und wendet sich wieder anderen wichtigen Dingen zu.
Problemstellung: Kind lügt wie gedruckt.
Bei einem Kind überlegt Mama: „Oh Mann, was habe ich bloß falsch gemacht? War ich nicht konsequent genug? Gibt es oder sind es verdeckte Probleme im Elternhaus? Was sagt der Elternratgeber? Kinder-Psychologen einschalten? Google? Ergotherapie? Homöopathie? Klangschalen?“ - PANIK MAMA PANIK
Ab drei Kinder: „Baron von Münchhausen erzählt mal wieder einer seiner detailreich und überaus plausibel ausgesponnenen Geschichten, an der sämtliche Parameter - außer natürlich der Wahrheit - stimmen. Interessant – ist das nicht ein Zeichen von großer Kreativität und Phantasie? Ich glaube ja! Ach, ich frag einfach ein anderes Kind, das die Wahrheit mit nicht ganz so vielen Details ausschmückt.“
Ja, ich gestehe es ein, auch bei uns Erwachsenen wird das Phänomen „Wahrheit“ nicht mehr so überbewertet.
Nehmen wir den Fall: Nelly will ihr filigranes rosarotes wundervoll glitzerndes Karnevals-Prinzessinnengewand anziehen. Ich habe aber keinen Bock es zu suchen und fürchte auch, es könne auf dem Spielplatz akut Schaden nehmen.
Ein Kind ich sage jetzt mit sanfter und honigsüßer Stimme: „Liebe Nelly, das Prinzessinnengewand geht kaputt, wenn Du draußen spielst und tobst. Es kann zerreißen oder Du bleibst damit irgendwo hängen oder die Gras- und Sandflecken gehen nicht wieder heraus.“ – Reaktion logischerweise: „HEUL!!!! PRINZESSIN! HEUL!!!“ (30 Minuten nervenzerfetzendes Drama einplanen + weitere 3-4 Stunden, wenn das Ding im Eimer ist).
Ab 3 Kinder: Liebevoll lächelnd erkläre ich ihr aber stattdessen: „Das ist leider nicht da, das hat Papa heute zur Arbeit angezogen.“ – „Papa?!“ , fragt Nelly daraufhin erstaunt mit großen blauen Augen. – „Ja, das hat er!“, bestätige ich bestimmt und füge theatralisch seufzend hinzu „So sind die Männer eben, immer ziehen sie einfach das an, was uns gehört wenn es ihnen gefällt!“ (Papa weiß zum Glück nicht, was ich den Kindern so über ihn erzähle). „Ok“, sagt Nelly und wendet sich wieder anderen wichtigen Dingen zu.
Oder: Dein Kind will mit dreckigem
Pulli in den Kindergarten.
Ein Kind: Liebevolles Erläutern – keine Einsicht - Grundsatzdiskussion – keine Einsicht – wilden Mann spielen - Eklat! Heul! Bodenschmeiß! Tag im Eimer!
Bei sieben Kinder: Mama überlegt: Der Pulli ist doch total sauber bis auf die drei Flecken! Bzw. wenn mehr Fleck als Pulli vorhanden ist: "Ich wollte Dir nur sagen, dass da Kaka an deinem Pulli ist, aber es ist Deine Entscheidung… " die Geschwister kommen sensationslüstern angerannt: "Was? XY hat KAKA AM PULLI??? Zeig mal!“ *Gröl-Schrei-Lach* XY: *Heul! Schnief* „Ich will einen anderen Pulli!" :-)
Ich werde auch gerne drauf angesprochen, dass mein Sohn Nr. 3 (Kind 6) praktisch bei jedem Wetter ohne Jacke auftritt, bzw. sich bei eisigem Wind ein drei Nummern zu kleines und leicht zerfetztes Baumwolljäckchen – nein, er geht nicht so weit, dass er es anziehen würde, aber er legt immerhin die Kapuze über seinen Kopf. (Wetterfrosch Timmy sagt uns Normalos damit, dass wir uns dringend mit Jacke, Mütze, Handschuhen und Schal ausrüsten sollten! Absoluter Kälte-Notstand!). Es ist auch nicht so, dass er keine warme Jacke hätte. Ich kann da nichts machen, er war schon seit Jahren nicht mehr krank und Antibiotika hat er sein ganzes Leben (8,5 Jahre) noch nie gebraucht – welches Argument habe ich da noch? (Übrigens, liebe besorgte LeserInnnen und RabenmuttervermuterInnen: Ich habe den Kinderarzt extra zu diesem Phänomen befragt. Er sagte doch tatsächlich, man solle die Kinder nicht zu warm anziehen, sondern lieber warten, bis sie selbst eine Jacke verlangen, sonst schwitzen sie und werden krank – na, vielleicht will Timmy ja eines Tages eine Jacke haben, wer weiß? Der derzeit angesagteste Erziehungsguru Jesper Juul empfiehlt übrigens Gleiches.) Fenny wollte ihm nacheifern und trat mit Sandalen in den Schnee. „Fenny, es schneit, Fenny, es ist kalt.“ Fenny ruft aber unerschrocken: „Sandalen, Mama, Sandalen!“ Ich lasse sie also einfach einmal machen. Sie wird schon merken, dass es zu kalt ist. Immerhin haben wir heute ja auch schon fünf Mal Umziehen hinter uns. Kurze Zeit darauf: *Kreisch-Schrei-Heul-jammer* „Meine Füße sind nass!“ *heul schnief* „und kalt“ Mama holt ein Paar Winterstiefel und Socken und schreit insgeheim „Yes-Strike! Gewonnen! Wooo-hoooo“ und kann sich nur unter größter Anstrengung und Mühe eines frenetischen Jubeltanzes enthalten.
Ein Kind: Liebevolles Erläutern – keine Einsicht - Grundsatzdiskussion – keine Einsicht – wilden Mann spielen - Eklat! Heul! Bodenschmeiß! Tag im Eimer!
Bei sieben Kinder: Mama überlegt: Der Pulli ist doch total sauber bis auf die drei Flecken! Bzw. wenn mehr Fleck als Pulli vorhanden ist: "Ich wollte Dir nur sagen, dass da Kaka an deinem Pulli ist, aber es ist Deine Entscheidung… " die Geschwister kommen sensationslüstern angerannt: "Was? XY hat KAKA AM PULLI??? Zeig mal!“ *Gröl-Schrei-Lach* XY: *Heul! Schnief* „Ich will einen anderen Pulli!" :-)
Ich werde auch gerne drauf angesprochen, dass mein Sohn Nr. 3 (Kind 6) praktisch bei jedem Wetter ohne Jacke auftritt, bzw. sich bei eisigem Wind ein drei Nummern zu kleines und leicht zerfetztes Baumwolljäckchen – nein, er geht nicht so weit, dass er es anziehen würde, aber er legt immerhin die Kapuze über seinen Kopf. (Wetterfrosch Timmy sagt uns Normalos damit, dass wir uns dringend mit Jacke, Mütze, Handschuhen und Schal ausrüsten sollten! Absoluter Kälte-Notstand!). Es ist auch nicht so, dass er keine warme Jacke hätte. Ich kann da nichts machen, er war schon seit Jahren nicht mehr krank und Antibiotika hat er sein ganzes Leben (8,5 Jahre) noch nie gebraucht – welches Argument habe ich da noch? (Übrigens, liebe besorgte LeserInnnen und RabenmuttervermuterInnen: Ich habe den Kinderarzt extra zu diesem Phänomen befragt. Er sagte doch tatsächlich, man solle die Kinder nicht zu warm anziehen, sondern lieber warten, bis sie selbst eine Jacke verlangen, sonst schwitzen sie und werden krank – na, vielleicht will Timmy ja eines Tages eine Jacke haben, wer weiß? Der derzeit angesagteste Erziehungsguru Jesper Juul empfiehlt übrigens Gleiches.) Fenny wollte ihm nacheifern und trat mit Sandalen in den Schnee. „Fenny, es schneit, Fenny, es ist kalt.“ Fenny ruft aber unerschrocken: „Sandalen, Mama, Sandalen!“ Ich lasse sie also einfach einmal machen. Sie wird schon merken, dass es zu kalt ist. Immerhin haben wir heute ja auch schon fünf Mal Umziehen hinter uns. Kurze Zeit darauf: *Kreisch-Schrei-Heul-jammer* „Meine Füße sind nass!“ *heul schnief* „und kalt“ Mama holt ein Paar Winterstiefel und Socken und schreit insgeheim „Yes-Strike! Gewonnen! Wooo-hoooo“ und kann sich nur unter größter Anstrengung und Mühe eines frenetischen Jubeltanzes enthalten.
Ja, es gibt natürlich Dinge, die
sich mit sieben Kindern leicht verkomplizieren. Kurz gesagt: Flexibilität
und Spontanität, die Grundtugenden eines modernen Lebens in
Deutschland.
Eine liebe Freundin hat mich einst in Angst und Schrecken versetzt, sie wollte tatsächlich und ernsthaft MIT UNS ALL-LLEN ganz spontan einen Radausflug in die Nähe unternehmen. Räder??? Augen weit aufreiße... RÄDEEEER??? JETZT??? Du meinst die fünf Räder (plus 2 Kindersitze), die ohne Luft im Schuppen stehen, die fünf Räder mit den fünf Fahrradschlössern? Aufpumpen: Ich kriege das mit den komischen Reifen nicht allein hin, ich muss meinen Mann aktivieren, also nachdem ich ihn für die anderen - gefühlte 2998 Reparaturen – größtenteils an von meinen Kindern ramponierten Objekten - aktiviert habe. (Und wenn er erst mal herausgekriegt hat, was die noch so alles kaputtgemacht haben, können sie ihren Radausflug sowieso schon gleich und komplett vergessen! Und das mindestens für die nächsten 10 Jahre.) Das Herz beginnt zu rasen: Habe ich nicht außerdem unlängst den Schlüsselanhänger-Engel irgendwo abgerissen herumliegen sehen, bzw. der ist doch jetzt auch weg? Aber hätten da nicht Schlüssel für drei der fünf Fahrräder dranhängen sollen?
DOCH!!!! WO SIND DIE? Helme alle gleichzeitig finden? Wo ist mein Helm? Ach stimmt ja, um meine Vorbildfunktion vor den Kindern wahren zu können, muss ich mir doch noch erst einen Helm für meine Rübe kaufen (TO-DO-Liste Item Nr. 9723!). … Ich habe meiner Freundin dann erst einmal zu mir eingeladen und ihr Rum gegeben - viieeeeel Rum - denn Rum entspannt und viel nützt auch in diesem Fall viel. Sie hat seit diesem Zeitpunkt übrigens nie wieder spontane Ausflugsideen gehabt, der Rum scheint also seine Wirkung getan zu haben. ;-)

Eine liebe Freundin hat mich einst in Angst und Schrecken versetzt, sie wollte tatsächlich und ernsthaft MIT UNS ALL-LLEN ganz spontan einen Radausflug in die Nähe unternehmen. Räder??? Augen weit aufreiße... RÄDEEEER??? JETZT??? Du meinst die fünf Räder (plus 2 Kindersitze), die ohne Luft im Schuppen stehen, die fünf Räder mit den fünf Fahrradschlössern? Aufpumpen: Ich kriege das mit den komischen Reifen nicht allein hin, ich muss meinen Mann aktivieren, also nachdem ich ihn für die anderen - gefühlte 2998 Reparaturen – größtenteils an von meinen Kindern ramponierten Objekten - aktiviert habe. (Und wenn er erst mal herausgekriegt hat, was die noch so alles kaputtgemacht haben, können sie ihren Radausflug sowieso schon gleich und komplett vergessen! Und das mindestens für die nächsten 10 Jahre.) Das Herz beginnt zu rasen: Habe ich nicht außerdem unlängst den Schlüsselanhänger-Engel irgendwo abgerissen herumliegen sehen, bzw. der ist doch jetzt auch weg? Aber hätten da nicht Schlüssel für drei der fünf Fahrräder dranhängen sollen?
DOCH!!!! WO SIND DIE? Helme alle gleichzeitig finden? Wo ist mein Helm? Ach stimmt ja, um meine Vorbildfunktion vor den Kindern wahren zu können, muss ich mir doch noch erst einen Helm für meine Rübe kaufen (TO-DO-Liste Item Nr. 9723!). … Ich habe meiner Freundin dann erst einmal zu mir eingeladen und ihr Rum gegeben - viieeeeel Rum - denn Rum entspannt und viel nützt auch in diesem Fall viel. Sie hat seit diesem Zeitpunkt übrigens nie wieder spontane Ausflugsideen gehabt, der Rum scheint also seine Wirkung getan zu haben. ;-)
