Es war ein langer Winter, trüb soll er zudem auch gewesen sein, so sagt man mir jedenfalls.
Ich habe eine andere Meinung, wie so oft.
Ja der Winter war lang und wunderschön, so hell und licht. Trüb?! Nein, auf gar keinen Fall, für einen Ostfriesen der naßkaltes und graues Wetter gewohnt ist, absolut nicht. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal außer den Winter 2011/2012 je solch einen freundlichen und hellen Winter erlebt habe. Solche Mengen an Schnee, kenne ich doch nur aus dem Fernseher. Ich war so begeistert und jetzt erzählt mir jeder etwas von trüben und schlechten Winter. Für mich unbegreiflich.
Da kommt bei mir die Frage doch hoch:
Wenn dieser für mich wunderschöne Winter für meine Landsleute hier, ein schlechter und trüber gewesen ist, um ein wie vieles schöner, freundlicher und heller mögen dann wohl die "normalen" Winter hier sein?
Die Frage stellt sich auch für den Sommer, einer der besten und schönsten meines Lebens. Aber man sagt mir, der Sommer war wirklich schlecht.
Ich für meinen Fall empfand diesen Winter als den schönsten den ich je erleben durfte, gleiches gilt für den Sommer.
Aber wie gesagt, ich bin seit dem Tage meiner Geburt nur die karge ostfriesische Landschaft, grau in grau und naßkalt gewohnt gewesen. Da ist man strahlenden weißen Landschaften, die in der Sonne funkeln und glitzern, einfach fasziniert und so manches mal nur überwältigt von solch einer Pracht und Schönheit. Man stellt sich die Frage "Womit habe ich dieses Glück, das hier erleben zu dürfen nur verdient?!" aber auch "Bin ich etwa schon tot und im Himmel?Wenn dies hier wirklich nur die Erde ist, um eine wie vieles schöner mag dann das wirkliche Paradies sein?"
An dieser Stelle ist ein "DANKE, das ich hier sein darf!" meinerseits angebracht.
Der Winter ist jetzt scheinbar vorbei, "Endlich" rufen die einen "Okay!" sage ich. Alles draußen riecht nach Frühling, quasi über Nacht kam es. Dieser bestimmte Geruch den es nur zu dieser Jahreszeit gibt. Unterschwellig zuerst unter dem alten Wintergeruch, ganz sachte und seicht konnte man ihn bereits in der vorletzten Woche wahrnehmen. Trotz Frost und immer wieder etwas Schneefall. Jetzt ist nur noch dieser Duft, dieser Geruch vordergründig und der letzte Rest des Winterduftes ist verschwinden.
Der Frühling ist eingekehrt und der Winter wurde ausgekehrt, unaufhaltsam und unwiderruflich. Es ist nur noch eine Frage von ein paar Tagen, so denke ich, das alles in einem wunderschönen hellgrünen Kleide steht.
Es ist nur eine Frage von Zeit, wann die ersten Gänseblümchen auf dem Tisch stehen. Hübsch in einem Schnapsglas arrangiert oder in einer Schüssel mit Wasser schwimmend, da die Stengel fehlen.
Wie immer mit sehr kurzen Stengeln, wie es seit 15 Jahren hier bei uns der Fall ist. Oder vielmehr als mein Großer, damals mit 16 Monaten (1998) im Garten stand, die Blumen mitsamt das sie umgebene Gras ausriss "Da Blumis!" zu mir sagte und mir drei ganz zerknitterte und sehr warme Gänseblümchen mitsamt Gras in die Hand legte. Vergessen werde ich dieses nie. Seit diesem Tag wiederholt sich das Spiel jetzt Jahr für Jahr, nur die Hände (und die Gesichter) haben sich verändert aber die Geste ist immer die Gleiche geblieben, 2013 ist das 15. Jahr und ich freue mich darauf.
Ich würde es vermissen, wenn es auf einmal nicht mehr so wäre oder so ist.
Denn in diesem Moment weiß ich wirklich: "DER FRÜHLING IST DAAAAAAAAA!!!"
Das Leben mit Kindern ist schön, auch wenn manchmal dunkle Wolken im Leben aufziehen mögen, so sieht oder erahnt man hinter diesen doch immer noch die Sonne.
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