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Montag, 15. April 2013

30% der ALGII Empfänger sind Aufstocker

Was bedeutet das?
Das bedeutet das es tatsächlich nur 70% der 100% der ALGII (HartzIV) auch tatsächlich ausschließlich von Sozialleistungen leben. DIe restlichen 30% sind also Menschen die in Arbeit stehen, deren Einkommen aber nicht zum Leben ausreichend ist. Anders gesagt, jeder 3. ALGII Empfänger ist ein Aufstocker. Ihre Löhne sind so niedrig, das der Staat ihnen unter die Arme greifen muß, damit sie überleben. Es ist praktisch aber auch faktisch gesehen "Staatlich subventionierte Niedrigstlöhne"
Diese Niedrigstlöhne werden gezahlt und mit Steuergelder auf Lebensunterhalt gestockt. 

Wir alle zahlen also dafür, das einige Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ZU WENIG zahlen können und damit die Lohnkosten wunderbar gering halten können. Verrückt, oder?!

Diese Steuergelder fehlen an anderer Stelle dann leider wiederum z.B. in der Bildung, der Betreuung, ....
weil einige Leute nur sehr wenig für gute Arbeit zu zahlen bereit sind.
NIcht alle Aufstocker sind nur 400 Euro Jobber oder die aus einem Selbstverwirklichungsdrang heraus,völlig Talentfrei ihren Job kündigten und Künstler wurden.
Nein, viele Menschen die als sog. "Aufstocker" gelten, haben Frau/Mann, Kinder und gehen 40 Stunden (oft auch mehr) die Woche arbeiten, Vollerwerbstätige. Sie arbeiten und arbeiten, kommen aber trotzdem niemals auf einen grünen Zweig, ....
Das ist traurig für solch ein reiches Land. Man spricht hier wahrscheinlich von Ausbeutung mit staatlicher Zustimmung. Anders kann es nicht sein, würde der Staat sonst stillschweigend zusehen? Würde der Staat es zulassen, dass Arbeitgeber zu wenig zahlen und freiwillig selbst zuzahlen, anstatt den Leuten gehörig auf die Finger zu klopfen?! Würde der Staat das einfach so mitmachen, wenn er eben nicht einverstanden wäre?

Nein, das würde er nicht.

Der Staat besteht nicht nur aus Politikern, das ist nur die gesetzgebende Seite. Er besteht auch aus einer Gesellschaft, dem sog. Volk.
Somit stimmen wohl das  Volk und Politik dieses Staates zu, das Arbeitgeber zu geringe Löhne zahlen, ansonsten wäre es wohl nicht möglich. Sonst würde sie dagegen aufbegehren, das hier Steuergelder aufgewandt werden, damit die Firmen mehr Einnahmen haben.

Ich glaube in der DDR war es damals auch so, das die Einkommen nicht hoch genug waren, das es für den Lebensunterhalt gereicht hätte. Dort war es nur nicht so offensichtlich, das der Staat Niederlöhne subventionierte, da sie es verdeckter machten. Die Lebensmittel waren in der DDR gigantisch niedrig, denn anstatt die Löhne durch Steuergelder aufzustocken übernahmen sie einen Anteil an den Lebensmitteln.
HIer wurden die Lebensmittel staatlich subventioniert. Die Leute wussten es nur nicht, sondern waren im Glauben das ihre Löhne ausreichend zum Leben seien. Sie zahlten ihre Steuern und Abgaben, auch auf Lebensmittel. Diese Steuereinnahmen die der Staat dadurch bekam, deckte aber nicht die Summe ab, welche er auf anderer Stelle zuschießen musste. Am Ende ging die DDR auch hier dran zugrunde. Staatsbankrott/pleite. Ähnliches Prinzip wie mit den Aufstockern und ALGII Zusatzleistungen.
In der DDR geschah es im Hintergrund, hier geschieht Gleiches aber für jeden erkennbar. Diese Variante ist wohl die ehrlichere und offenere.
Am Ende ist aber letztlich beides das selbe. Ob nun Lebensmittel durch Steuergelder günstiger werden oder Löhne durch Sozialleistungen auf Überlebensniveau gebracht werden, macht da wohl kaum einen Unterschied. 


Der sog. Aufstocker zahlt auf seinem Lohn auch Steuern und der Staat schießt ihm aus Steuermittel wieder Geld zu, damit er überlebt.

Der Aufstocker hat, so könnte man es sagen, noch Glück gehabt. Im Vergleich zu demjenigen der nicht aufstocken kann, weil sein Gehalt/Einkommen gerade über dem Satz liegt und er somit von allen Förderungen abgeschnitten ist. Letzterer hat am Ende noch weniger, da er alles selbst zahlt. Diese suchen sich dann einen Nebenerwerb. Die Zahl der Nebenerwerbstätigen bzw. jener Menschen die neben ihrem Hauptjob noch einen Nebenjob annehmen müssen, hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Jeder 11. Deutsche hat einen Nebenjob (im Südwesten jeder 7.) um über die Runden zu kommen. Natürlich wird gerne suggeriert, das die Leute NUR einen Nebenjob haben, weil sie sich etwas leisten möchten usw. nicht aber, das es sonst zum Leben nicht ausreichen würde und für ergänzendes ALGII etwas zu hoch ist. Jeder 5. Deutsche ist von Armut bedroht. (Was wir unter Armut verstehen und nicht tatsächlich anderswo auch Armut bedeuten würde!)

Als Steuerzahler, das ist der Arbeiter, der Beamte und auch derjenige der der Regierungsriege angehört, sollten wir diese Moral einiger nicht weiterhin akzeptieren, sondern uns dagegen sperren, das Steuergelder zweckentfremdet werden.

ALGII ist für diejenigen gedacht, die durch eigener Kraft ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, also für kranke und arbeitslose Menschen. Es ist aber auf gar keinen Fall dafür gedacht, die Lohnkosten der Arbeitgeber zu reduzieren. 

Es kann und darf nicht sein, das Menschen oftmals schwer und 40 Stunden die Woche arbeiten gehen, um am Ende noch ergänzende Sozialleistungen zu beziehen, damit es zum überleben ausreicht. Das ist nicht der Sinn der Arbeit und der Sozialleistungen.
Mindestlöhne und dementsprechende steuerliche Vorgaben, die sicherstellen das am Ende jeder Arbeiter und Angestellte, aber auch Beamter (viele in dieser Gruppe beziehen KindergeldII, Jugendbeihilfe, Wohngeld, u. ä.) durch seine getane Arbeit zum Leben genug hat.
Aber nicht nur der Staat und die Arbeitgeber sind hier gefordert, sondern auch die Mobiltelefonanbieter, Versandhäuser, Kreditunternehmen als auch jene die Wohnungen vermieten. Denn gewisse Posten wie Hauskredite oder Bankverbindlichkeiten als auch Miete werden bei den Berechnungen von Sozialleistungen berücksichtigt z. B. Jugendbeihilfe (Zuschuß bzw. Übernahme der Kindergartengebühren durch den Staat, bei zu geringen Einkommen).

Mir sind durchaus Menschen bekannt, die nach Abzug aller Verbindlichkeiten noch genau 389,00 Euro zum Leben mit 2 Kindern im Monat übrig hatten. Also für alles was man zum Leben so braucht inkl. Kleidung, Schulmaterial, zum Tanken usw. Hier ein Kleinkredit bei Quelle, dort ein Hauskredit, hier ein Autokredit und und und. Da kann doch gewiss etwas nicht stimmen. Irgendein Bankberater kann hier doch nicht richtig gerechnet oder sich an gewisse Vorgaben gehalten haben, oder?  Selbstverständlich haben auch diese Menschen selbst schuld und hätten vorher die Bremse ziehen müssen. Verantwortung für das eigene Leben nennt man das wohl. Bei diesen beiden war es am Ende so, Privatinsolvenz und zwei Jahre später die Ehe kaputt. Er hatte sich anderweitig verliebt und sie blieb mit zwei kleinen Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren zurück. Heute 6 Jahre nach der Scheidung: Ist er vollkommen baden gegangen und sie schuldenfrei und seid einem halben Jahr verheiratet. Sie hat den Sprung geschafft, er leider nicht.

Selbstverständlich tragen nicht die Banken allein die Schuld am Elend der überschuldeten Menschen, das ist ganz klar. Schließlich wird man nicht zum Abschluss eines Kreditvertrages gezwungen, sondern unterzeichnet diesen letztlich immer noch selbst. Aber.........

Sozialleistungen wie das ALGII sind für kranke und arbeitslose Menschen gedacht, aber nicht für Vollzeit im Berufsleben stehende Menschen. Wenn jemand es nötig hat, zu seinem Vollzeitjob noch ALGII zu beantragen, dann sollte er sich darüber im Klaren sein, das er ausgenutzt und ausgebeutet wird.
Wenn ein Mensch in diesem Land, zu seinem Vollzeitjob noch ALGII beantragen muss, dann sollte sich die Gesellschaft, das Volk (wir alle) darüber im Klaren sein, das Menschen ausgenutzt und ausgebeutet werden.

Dieses sollten wir uns nicht weiterhin gefallen lassen, sondern dafür Sorge tragen, das jeder bekommt was er auch verdient!

Wir leben nicht um zu arbeiten sondern wir arbeiten um zu leben!!!




















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