Heute stehen sie auf dem Tisch. Mein Jüngster, der liebe Sven-Ole, hat sie mir heute stolz gebracht.
Zuerst kam er ins Haus, völlig aufgeregt. "Mama - Mama! Die kleinen Blumen sind alle wieder da!"
und rannte wieder hinaus. Keine 10 Minuten später stand wieder im Haus "Ich habe Blumen für Dich!"
Und dieses Jahr, zum ersten Mal in 15 Jahren, mit ausreichend langen Stengel, allesamt und nicht zerknittert.
Mein "Baby" ist immerhin jetzt schon 4 Jahre und schon "richtig echt groß", ich mit ihm. Ich war noch nie 4 Jahre, immer war da noch jemand der jünger war.
Früher habe ich immer im Scherz, als unsere Kinder alle irgendwo noch klein waren "Wenn ich einmal groß bin, dann...!" gesagt. Ich glaube ich fange gerade an, groß zu werden, vielleicht werde ich eines Tages sogar noch erwachsen? Ich hoffe es nicht, es ist eine schreckliche Vorstellung. Erwachsen sein ist so langweilig, ein 16 jähriger Teen zu sein auch. Keine Abenteuer, keine Wunder und kein Zauber mehr.
Es ist kein Abenteuer mehr, mit der Straßenbahn zu fahren, sondern ein notwendiges Übel um die Schule zu erreichen. Da gibt es dann keine Mama mehr mit Zauberkräften, die mit etwas pusten und einen dicken Kuß, den Schmerz vertreibt. Oder ein paar Kräuter auflegt, Wadenwickel macht und damit Krankheiten vertreibt. Es ist ja nicht so, das sie es nicht wollte, aber sie darf es nicht mehr.
Nein, da gibt es dann tolle Sachen wie "Dolormin", Antibiotika usw die man sich reinpfeifen kann und die Sache ist erledigt.
Es gibt da keinen superstarken Papa mehr, der einen auf die Schulter nimmt, wenn man müde wird und nicht mehr laufen kann. Man stellt fest, das Mama oder Papa ja überhaupt nicht malen können, das ihre Pferde auch nicht viel anders als ihre Hunde und Kühe ausschauen. Die Oma nicht nur wirklich alt ist, sondern auch noch von vorgestern. Aber vor allen Dingen, das die Eltern überhaupt keinen Peil von der Welt haben, nicht einmal mit einem PC können sie gescheit umgehen.
Und Gänseblümchen pflücken, ist total oberpeinlich und so richtig voll daneben. Außer der kleinste Bruder ist dabei, dann ist es natürlich etwas vollkommen anderes. Dem muss man es ja noch zeigen und beibringen Ebenso Bob der Baumeister zu schauen oder Äpfelchen zu spielen. Das fällt in solch einem Fall dann in die Kategorie, Märtyrertum und Selbstaufopferung. Nicht das man es mögen würde oder so. Nein, man macht es nur dem kleinem Bruder zuliebe. Ebenso erzählt man ihm Geschichten von "Löwenzähnen" und das die Pflanze Löwenzahn eben darum so heißt, weil ihre Blätter diese Form haben. Du bist vollkommen abgeklärt, hast die Welt durchschaut und merkst wie albern doch alles ist und war.........
...aber auf einmal kommt das Abenteuer, wenn Du es nicht erwartest. Ein kleiner entsetzter und aufgeregter Dreijähriger nimmt Deine Hand weil Du seine einzigste Rettung bist vor den bösen "Schlangen" im Garten, die Dir den Weg zur Rutsche versperren. Nur Du allein kannst ihm helfen, weil sonst gerade keiner zugegen ist. In diesem Moment wirst Du zum Helden und das Abenteuer beginnt, spätestens jetzt weißt Du, das Du ein ganz Großer in einer zauberhaften Welt sein kannst. Das all das was Du im Moment zuvor noch als albern, verrückt, lächerlich und kindisch abgetan hast, wahr ist. Du bist zurück in der Welt der Fantasie, des Zaubers, der Abenteuer und der Magie, alles ist noch genau so wie Du sie einst verlassen hast. Dir wird auf einmal klar, der Zauber, die Magie und das Abenteuer Dich niemals verließen, sondern Du warst es der einfach fortging, während sie nur darauf wartete das Du zurückkommen würdest. Genau in diesem Moment hast Du die alte und wahre Welt wieder betreten, aus der Du, voll mit Erkenntnissen, fortgingst. Du spürst wie die Freude, das Glück und die Freiheit sich ihre Bahn in Dir brechen. Auf einmal verspürst Du den Drang gegen Monster, Schlangen und Drachen zu kämpfen, einfach gegen alles die den Frieden dieses Landes bedrohen, um dieses kleine Kind davor zu bewahren. Du marschierst also auf, gut gerüstet und stellst Dich den bösen Schlangen, auch wenn Dir selbst ganz anders ist und Dir dabei echt mulmig wird.
Du bist zurück im Paradies, als hättest Du niemals einen Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen und alles ist noch genau so wie immer.
In diesem Moment, betrachtest Du die Welt wieder durch die Augen eines Kindes und sie liegt wunderschön vor Dir.
Gib einem Kind Deine Hand und es führt Dich den langen Weg zurück in ein Land, das Du erkennen wirst als das Paradies von einst.
Hier noch ein paar Impressionen von unserem heutigen (kurzen) Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein

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Sven-Ole |
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Timm-Niclas, Neele-Sophie und Fentje-Amelie |
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Mr. Buddy |
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Neele-Sophie, Wilfried, Niels-Oliver und Buddy |
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Fentje-Amelie |
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Janneke-Marie |
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Timm-Niclas |
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Er sonnt sich im noch braunen Gras |
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