Für patriarchale Menschen ist “das
andere” der Feind, aber auch sie waren sich immer bewusst oder im klaren darüber, dass auch sie in gewissen Situationen
mit anderen auskommen mussten. In Notlagen, oder wenn man etwas erhandeln
wollte, blieb trotz dem Verlust des Vertrauens und eingeprägtem
Misstrauen nichts anders übrig, als sich zusammenzutun.
Dieses geschah üblicherweise durch ein
gemeinsames Mahl, dem Zeichen dafür, dass man sein Essen zu teilen
bereit war. Dazu muss man zurück in die Zeiten, wo es nicht solch
einen überschraubten Wohlstand gab wie in der heutigen westlichen
Welt. Als die Zeiten durch Hungersnöten aufgrund von Missernten,
Kriege etc. gekennzeichnet waren und täglich viele Kinder, Kranke
und Alte dem Hunger zum Opfer fielen (wie es auch heute in weiten
Teilen der Erde leider immer noch der Fall ist. Das Recht des
Stärkeren und dem Mangel an Bereitschaft miteinander das tägliche
Brot zu teilen.) Ein Gastmahl ist für patriarchale Menschen wie ein
Sprung über den eigenen Schatten, auch wenn sich dieses nach so
langer Zeit nicht mehr so anfühlt.
Gastfreundschaft ist auch als ein
Vorschuss, ein Kredit zu verstehen. Der Gast bleibt etwas schuldig,
bis er sich durch eine Gegeneinladung oder einen Gefallen revanchiert
hat.
Das Wort Gastfreundschaft bedeutet “Feinde dulden” und kann nur auf einem Geschäft der Wechselseitigkeit beruhen (Reziprozität). Mit Fremden, die nichts zu bieten haben, braucht man das Mahl nicht zu teilen (für diese gibt es den Almosen, das eine eigene patriarchale Funktion besitzt).
Das Wort Gastfreundschaft bedeutet “Feinde dulden” und kann nur auf einem Geschäft der Wechselseitigkeit beruhen (Reziprozität). Mit Fremden, die nichts zu bieten haben, braucht man das Mahl nicht zu teilen (für diese gibt es den Almosen, das eine eigene patriarchale Funktion besitzt).
Schauen wir uns die etymologische
(sprachliche) Herkunft der beiden Worte “Freund” und “Gast”
an, dann wird die Bedeutung klar:
Gast
Aus der indogermanischen Wurzel
ghosti-s gingen u.a.
germanisch = gasti,
germanisch = gasti,
altnordisch = gestr,
altenglisch = giest oder altfranzösich
=jesthervor
alle bedeuten “Fremdling”.
Lateinisch hostis heißt “Fremdling,
Feind, besonders Kriegsfeind”.
Damit ist der Gast also “das Andere”,
der Fremdling und Feind.
Das Gegenstück zum Gast, ist der
Gastfreund oder der Gastgeber (engl.host), der dem Fremden/Feind ein
‘Gastmahl’ gibt. Sozusagen der „Freund des Feindes“ oder „Der
dem Feind gibt“
Deutlicher noch im Englischen:
Deutlicher noch im Englischen:
host = “Gastgeber”,
hostile = “feindlich”,
hospital,hospitality =
“Gastfreundschaft”,
hostage = „Geisel, Gefangener,
Häftling”.
Freund
“Freund, Friede und frei” gehen auf
die gemeinsame indogermanische Wurzel „pri-“zurück, Das „p“
wurde dabei im Laufe der Zeit zu einem „f“
pri- bedeutet “nahe, bei” in dem Sinn von “das gegenseitige Behandeln wie innerhalb der Sippe”.
Also letztlich Geschwister im Geiste und Herzen, nur nicht vom Blute. Gleich wie wir.
pri- bedeutet “nahe, bei” in dem Sinn von “das gegenseitige Behandeln wie innerhalb der Sippe”.
Also letztlich Geschwister im Geiste und Herzen, nur nicht vom Blute. Gleich wie wir.
germanisch fridu- =“Friede”,
gotisch gafridon heißt “versöhnen”,
altenglisch friond, freond, friend
“Freund”,
althochdeutsch fridu = “Friede”.
Aber “nahe, bei” ist auch der/die
Geliebte;
indogermanische Vorsilbe
priy-a“Geliebte/r”,
germanisch frijjo = “Geliebte,
Ehefrau”,
altnordisch frigg, frija, das Wort
kennen wir als Namen der nordischen Göttin, der Geliebten bzw.
Ehefrau des Gottes Odin.
Verwandt damit sind auch freien, Einfriedung, Freude.
Verwandt damit sind auch freien, Einfriedung, Freude.
Man bedenke bitte: Eine Einfriedung ist im Frieden selbstverständlich und vollkommen deplatziert. Wenn man aber Angst hat, wie unsere Vorfahren sie beständig hatten, bedeutet sie Sicherheit – so wie der Burgfried.
Begriffe, besonders abstrakte, lassen
sich in patriarchaler Verwendung sehr häufig gegensätzlich
interpretieren (Pervertierung, kein Sprach-Konsens).
Noch deutlicher ist der patriarchale
Gedanke, das alle anderen Menschen "das andere" (=Feinde)
sind, im Russischen ausgedrückt: друг (drug) 'der Freund' ist
abgeleitet von другой (drugoj) 'der Andere
In Nicht-patriarchalen Gesellschaften
hingegen bedeuten sie für alle das Gleiche. Wo kein Sprach-Konsens
herrscht ist das Zusammenleben schwierig bis chaotisch.
Wir laden also unsere “Feinde” "die anderen" "die uns nicht gleichen" zu
einem feinen Essen ein. Wir bieten ihnen unsere Gastfreundschaft an. Wir dulden sie. Sie sind das kleinere von zwei Übeln.
Logischerweise sind nächstes Mal sie dran, aber das versteht sich von selbst. Wir vergessen natürlich auch nicht, die silbernen Löffel vor und nach ihrem Besuch zu zählen! Wir wissen schon, warum....!!! ;-)))
Ist ein Freund zum Essen eingeladen, dann ist er kein Gast sondern wie ein Mitglied der Sippe, das "Gleiche" wie wir.
Haben wir einen Gast zum Essen eingeladen, dann ist er ein Feind den wir für unsere Zwecke gewinnen oder auf unsere Seite ziehen wollen, aber er ist das oder der "Andere".
Logischerweise sind nächstes Mal sie dran, aber das versteht sich von selbst. Wir vergessen natürlich auch nicht, die silbernen Löffel vor und nach ihrem Besuch zu zählen! Wir wissen schon, warum....!!! ;-)))
Ist ein Freund zum Essen eingeladen, dann ist er kein Gast sondern wie ein Mitglied der Sippe, das "Gleiche" wie wir.
Haben wir einen Gast zum Essen eingeladen, dann ist er ein Feind den wir für unsere Zwecke gewinnen oder auf unsere Seite ziehen wollen, aber er ist das oder der "Andere".
Laden wir einen „Feind, Gast“ oder
laden wir unseren “Freund” ein?
Aber wo liegt die Grenze zwischen
Freund und Feind?
Heute liegen sie ganz genau an
derselben empfindlichen Stelle, wo sie bei unseren indogermanischen
Vorfahren auch schon lag: beim Besitz.
Der Volkmund weiß auch noch heute:
Bei Geld hört die Freundschaft auf
Stellen sich jetzt nur noch die beiden Fragen:
Wie viele Menschen laden tatsächlich "GÄSTE" auf ein Essen ein?
Wie viele Menschen laden tatsächlich "FREUNDE" auf ein Essen ein? ;-))))
Nun, ich für meinen Teil werde ab sofort zu meiner Freundin nicht mehr sagen "Sei hier Gast!" oder "Wir haben gerne einmal Gäste zu Besuch"
Nein, ich will nicht das sie hier "Feind" ist und wir haben nicht gerne einmal "Feinde" zu Besuch. Definitiv nicht.
Stellen sich jetzt nur noch die beiden Fragen:
Wie viele Menschen laden tatsächlich "GÄSTE" auf ein Essen ein?
Wie viele Menschen laden tatsächlich "FREUNDE" auf ein Essen ein? ;-))))
Nun, ich für meinen Teil werde ab sofort zu meiner Freundin nicht mehr sagen "Sei hier Gast!" oder "Wir haben gerne einmal Gäste zu Besuch"
Nein, ich will nicht das sie hier "Feind" ist und wir haben nicht gerne einmal "Feinde" zu Besuch. Definitiv nicht.
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