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Mittwoch, 8. Juni 2016

Die verschiedenen Typen der Spielplatzeltern

Im Laufe meiner seit 19,5-Jahren andauernden Mutterschaft, sind mir die verschiedensten Typen von Müttern und Vätern in den unterschiedlichsten Lebenslagen über den Weg gelaufen. Sei es jetzt Krabbelgruppe, Spielplatz, Kindergarten, Schule, Einkaufsmarkt, Sportverein, Schwimmbad, Arzt, Krankenhaus,  ...und noch ganz viele andere Situationen...
Sie lassen sich grob in ca. 10 Gruppen einteilen. Ich habe mich für eine fiktive Spielplatzsituation entschieden um sie anschaulich darstellen zu können, sie können aber beliebig in jede andere Lebenssituation eingesetzt werden, denn ihr Verhalten verändert sich dadurch nicht signifikant. Aber hier nun meine Typologie:

Typus 1: "Hardrock Betty"
Ist ungefähr 20-21 Jahre, hat drei Kinder namens Schantal, Käwien und Schackelin, viele Tattoos, zwei bullig aussehende Hunde mit riesengroßen Zähnen  (genannt Mamas Herzi und Mamas Schatzi) dabei, denen sie die allergrößte Bewunderung und ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt, während der 18 Monate alte Käwien angepflaumt wird, wenn er sich ne Beule holt und sich dabei gefälligst nicht so anstellen soll! Der töppelige Blödmann, der! Ist ja nicht zum aushalten mit dem kleinen Arschgesicht, ey.


Typus 2: "Mag-gern-diskutieren-Lilly":
Mädchen (ca 1 Jahr) nimmt Timmys  Sandkastenförmchen und will damit spielen. Die Mama entreißt es ihr kategorisch und befiehlt dem Mädchen mit "Nein, Leonie, das ist nicht deins! Nein - nein - nein!" das Förmchen sofort wieder hinzulegen. Timmy ist währenddessen auf einen meterhohen Hügel geklettert und rast  diesen mit Überschallgeschwindigkeit hinunter. Das Förmchen interessiert ihn  angesichts der neuen physikalischen Grenzerfahrung logischerweise null Bohne. Das gemaßregelte Mädchen heult laut. Mitspielen-Mum fängt an  herumzuschimpfen. "Also wirklich Leonie, das ist doch jetzt nicht dein Ernst. - Das ist nicht deins - Nein du brauchst jetzt gar nicht so zu weinen. Du bekommst es trotzdem nicht. - Das gehört dem anderen Kind!" zeigt dabei in die Richtung des gerade die Schallmauer durchbrechenden Timmys "Siehst du, dem kleinen Jungen dort gehört es!" Na das lass mal nicht den "kleinen Jungen" hören, denn sonst erzählt er dir etwas. Er ist NICHT KLEI-HEIN sondern fast drei! Diese Dame ergießt sich in immer weiteren Erklärungen während das Kind immer lauter schreit.
Ich könnte jetzt natürlich sagen: „Ach sie kann ruhig damit spielen. Kein Problem, mein Sohn leiht es ihr bestimmt gerne.“  aber dann wird sie sagen: „Vielen Dank, aber die Leonie  muss es einfach lernen das sie sich nicht einfach alles nehmen kann was sie möchte!“ GÄHN! Dann bin ich natürlich gezwungen zu sagen "Ja das stimmt schon, ich habe das mittlerweile 7 x durch!" Damit sie sich in ihrer Mutterrolle bestätigt fühlt und das Gefühl einer Supermutti bekommt. Mache ich es nicht, dann wird sie ihre Bemühungen, die kleine Leonie zu einem sozialen Wesen zu erziehen nur noch  mehr verstärken, was am Ende dazu führen wird, das die kleine Leonie dadurch erst ein ganz übler Sandkastenrabauke wird, das alle Kinder heimlich kneift und an den Haaren zieht. Im Kindergarten ist sie dann diese fiese kleine Zicke, die andere Kinder ausgrenzt und immer der Chef sein will. Was sie dann einsam macht und selbst isoliert oder aber zum Kindergarten-Gang Anführerin macht vor der sich alle fürchten. In der Grundschule steht sie dann entweder immer allein auf dem Schulhof oder tyrannisiert alle anderen Kinder. Alternativ wird sie zum braven angepassten Ja-Sager das sich als Teenager dann a) zu ritzen beginnt b) aus Frust isst c) sich mit 14 bereits die Kante gibt und Kettenraucherin ist.. Oder sie wird halt zur Streberin mit der niemand spielen wird oder das IT Girl mit der großen Klappe. das mit 14-15 schwanger wird und die Schule abbricht. Oder....aber lassen wir das... also sage ich:

"Genau"…. Ehrlich gesagt, spätestens im Kindergarten werden die anderen Kinder es ihrer Leonie rausprügeln, also kann sie sich die Mühe sparen, aber das ist, wie bereits erörtert, die falsche Antwort und birgt zahlreiche Gefahren, daher sag ich gar nichts und renne mit Timmy in Überschallgeschwindigkeit den Hügel herunter.

Typus 3: " Mir-bleibt-ja-nichts-anderes-übrig-sonst-schlagen-sie-sich-zu-Hause-die-Köpfe-ein-Mutti."
Ist zum äußersten gelangweilt, zugleich aber ein totaler Kontrollfreak und sammelt zwanghaft Glasscherben und Hundekot aus dem Sandkasten ein (also ich).


Typus 4: " Die-Alte-hat-PMS-und-hat-uns-alle-rausgeschmissen-Papa"
Er steht etwas unbeholfen herum, steht aber seinen Mann. Wichtig: Von uns verweichlichten Weibern unterscheidet er sich dadurch, dass er NIE etwas zu Essen oder Trinken für die Kinder dabei hat. Man könnte ja annehmen, dass man mal zwei Stunden ohne Proviant übersteht. Stimmt ja auch. Aber: Hat man nach ca. 1,5 Stunden Vorbereitung endlich alle Kinder abmarschbereit, ertönt ganz sicher, kaum das man vor der Tür steht, der Satz: „Mama, ich hab Durst.“ Kann man ja noch ignorieren. Aber die nächsten 1977 Wiederholungen kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. „Warum hast Du denn vorher nichts getrunken?“ Blabla. „Warum hast Du denn vorher nichts gegessen?“ Blabla, den man sich absolut schenken kann, ebenso Belehrungen, dass man das nächste Mal … etc. pp. usw. Denn das wird nichts, auch rein gar nichts daran ändern, dass weitere 524 Wiederholungen folgen. Da wir das nicht mehr hören können, ohne komplett auszuticken, schmeißen wir halt immer eine Pulle Wasser und das Obst, das sonst eh keiner will, in den Kinderwagen oder den Rucksack. So ist das!


Typus 5 (abwesend): "Zicken-Mum"
 Sie ist eher so drauf: Ich geh mit meiner komplett in rosa Tüll gekleideten Tochter nie auf den Spielplatz, weil ich nachmittags Termine beim Friseur/Nagelstudio/Fitness habe und außerdem nerven mich der viele Sand und die vielen Kinder.


Mich eigentlich auch, aber die Kinder nehmen mir sonst die Wohnung auseinander wenn sie nicht nach draußen kommen zudem kann der Körper nur durch Sonneneinstrahlung auf die Haut Vitamin D produzieren, dass benötigt wird das der Körper Calcium resorbiert  … wenn ich also möchte das sie harte Knochen bekommen und keine Depressionen durch einen zu niedrigen Vitamin D Wert entwickeln, woraus dann wiederum Angststörungen und Hyperaktivität resultieren können.....letztere können sich natürlich auch aus einem Bewegungsmangel entwickeln....aber lassen wir das .... sie müssen also aus guten und nachvollziehbaren Gründen nach draußen.
....und im Garten regt es die nervigen und kinderlosen Musiker-Nachbarn auf, so sehr dass sie mit einem voll aufgedrehten Megaphon neben den auf dem Trampolin springenden und im Garten Fußball spielenden Kinder stehen und ihnen durch das voll aufgedrehte Teil entweder "RUHE" oder "Seid endlich leise!" zurufen.  Aber egal....weiter geht es:

Typus 6: "Very Bad Mum (VBM) "
Also praktisch jede Mutter. Mama 1 ist froh, sich mal mit jemandem über 5 Jahren unterhalten zu können, ihr Kleinkind 1 klettert währenddessen unbemerkt auf die Schaukel, plumpst prompt herunter und fängt an zu weinen. Mama 2 (Mutter von Kleinkind 2): „Sehen Sie, die quatscht nur herum und passt nicht auf ihr Kind auf!“ Kleinkind 2 hat aber gut aufgepasst und rennt kurze Zeit darauf in einem unbeobachteten Moment zur leeren Schaukel, klettert flugs hinauf, plumpst sofort herunter und weint. Mama 1: „Sehen Sie, die quatscht nur herum und passt nicht auf ihr Kind auf!“


Ich glaube, ich gebe den Kindern auch auf dem Spielplatz zukünftig keine Schokolade mehr. Da sie nur einmal in der Woche (am Wochenende) oder am sogenannten Kinotag (DVD schauen und dabei auf dem Sofa lümmeln) welche bekommen, schieben sie sich diese natürlich gierig wie die Aasgeier hinein.
Die pikierten Blicke der VGM (Very Good Mums) sind eindeutig: "Diese armen und bedauernswerten Kinder erhalten niemals eine gesunde Zwischenmahlzeit, sondern werden immer mit gesundheitsschädigenden Substanzen gefüttert. Das ruiniert doch die ganze Gesundheit und später heißt es dann "Mein Kind hat ADHS" das es ja überhaupt nicht gibt sondern nur eine Erfindung der Pharmazie ist.  Die Armen tun mir echt total leid."

Typus 7:  "Die Heiler-und-Kummerkastentante-Mutti"
Sie weiß und kann alles, hat nach 2 Jahren Mutterschaft für alle Weh-Wehchen einen Rat. Kennt sich in allem aus und es gibt absolut nichts wozu sie ihren Senf nicht geben muss. Sie erstellt binnen 2-3 Minuten Blickdiagnosen und weiß das Heilmittel für die von ihr diagnostizierten Probleme, Störungen und Krankheiten jedes Kindes. Sie hat für jeden einen Ratschlag und gibt diese auch stets ungefragt. "Was machen Sie gegen die Hyperaktivität ihres Kindes?" "Ihrem asthmatischen Kind geben Sie am Besten SpasmoMucosolvan!" "Was machen sie gegen die Neurodermitis Ihres Kindes?" "Ich tippe darauf, dass Ihr Kind in den nächsten Tagen die Windpocken bekommt, solche schlechte Laune hatte meine 3 Jahre jüngere Schwester vorher auch, als sie mit 5 die Windpocken bekam!" ....ein "Nein du Knalltüte, mein Kind ist nur sauer weil ich ihm kein Eis kaufen will!" verkneife ich mir natürlich, sondern schaue kurz auf ihr schnotznasiges Kind dem die Kerzen unter der Nase hängen, die ihm mit Sand vermischt bereits über den Mund laufen. Ich denke mir nur meinen Teil  und enthalte mich jeglichen Kommentars. Ihr Blick ist geschult auf die Defizite anderer Kinder, durch ihre Selbstlosigkeit und ihrem Heiler/Helfersyndrom fehlt ihr aber meist die Zeit, die Schwierigkeiten und Defizite des eigenen Kindes zu bemerken welche da wären u.a. Schielen, sehr eingeschränkte Hand-Augen-Koordination, starker Husten, Ausschlag und Ekzeme, gestörtes Sozialverhalten, linkische Bewegung des Kindes, eingeschränkte Motorik, ...uvm... die jedem ohne ihren hochfunktionalen Blick auf den ersten Blick ins Auge fallen.


Typus 8 "Ich-kann-alles-Mutti"
Diese Mutter hat es in sich, sie ist quasi der Inbegriff eines perfekten Menschen. Sie kann Schweine schlachten, Fenster einsetzen, Holz hacken, Computer programmieren, einen Ölwechsel am Auto durchführen, Hausdächer decken, Möbel tischlern, Mode entwerfen, nähen, sticken, stricken, häkeln, Straßen pflastern oder asphaltieren,  kochen, backen, Obstbäume veredlen, Reifenwechsel, Fahrräder reparieren, ...kurz: Es gibt nichts was sie nicht kann ....mit Ausnahme vielleicht von das/die eigene/n Kind/er beaufsichtigen, erziehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Sie ist die Lara Croft unter den Müttern.


Typus 9: "Ich-habe-den-ganzen-Mist-und-euch-nicht-nötig Mutti"
Sie tritt vorwiegend in Markenkleidung auf, ebenso ihr (erstes) Kind. Sie steht gelangweilt über den Dingen, ist in allem bewandert, kennt schon alles und braucht sich diesen ganzen Mist grundsätzlich nicht geben. Andere Kinder erscheinen ihr nicht als würdige und die geeigneten Spielkameraden für Kind zu sein. Sie grenzt sich ab und distanziert sich. Keinen Zweifel lässt sie daran, dass sie es gar nicht nötig hat eine Unterhaltung zu führen oder überhaupt auf dem Spielplatz sein zu müssen, denn: Alle anderen können weder ihr noch ihrem Kind das Wasser egal ob auf materieller oder geistiger Ebene reichen und sind absolut unter dem Niveau der beiden, dass gleiche gilt für den Spielplatz und die Spielgeräte: zu Hause im eigenen Garten stehen hat sie erheblich besseres und qualitativ höherwertiges stehen. Sie wirkt auf andere durch ihr Gebaren arrogant, vermessen, selbstverliebt und eingebildet. Also niemand, mit dem sich die anderen 9 Typen überhaupt einlassen würden. 

  
And last, but not least

Typus 10 "The  Russian Mum"
Rennt aus unerklärlichen Gründen in einem kompletten Ganzkörper-Plüschhasenkostüm herum und hat heftig Eau de Vodka aufgetragen. Schlägt sich bei einem Stunt auf der Schaukel die Nase blutig, ist aber ansonsten, ebenso wie ihre artigen Kinder, sehr pflegeleicht.


Mein Mann, der mit den größeren Kindern an der Schaukel unterwegs  war, unterhielt sich einst recht lang mit ihr. Ich fragte ihn neugierig, was es mit dem Hasenkostüm auf sich habe. Er fragte leicht irritiert: „Hasenkostüm? Was denn für ein Hasenkostüm?..." schaut noch einmal hin  "Ach so ja, kann sein. Keine Ahnung, hab ich nicht gefragt.“

Deswegen, Mädels, keine Sorge, wenn der Geliebte nicht bemerkt, dass Ihr beim Friseur wart oder eine neue Bluse anhabt….

2 Kommentare:

  1. Woher habts ihr die Scooter denn gekauft? Ich will meinem Kleinen zum Geburtstag eine Freude machen und habe mir welche hier angesehen. Was meint ihr, die sehen doch ziemlich gut aus oder? Oder habt ihr vllt Empfehlungen?

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    1. Ich schwöre auf den Hudora Scooter "Big Wheel". Zum einen sind sie im Gegensatz zu anderen Scootern erheblich robuster und nahezu unverwüstlich, zum anderen fahren sie auch über die kleinen Steinchen und Stöcken hinweg anstatt wie die kleinen Räder zu bremsen, auch auf unebenen Flächen wie Bürgersteigpflasterung, Schotterwege fahren sie, Unebenheit wie z.B. höherstehende Ecken von Pflastersteinen lassen sie nicht schlagartig abbremsen. Die günstigen von Toys'r us um 20 Euro kann ich nicht empfehlen, sie halten gerade eine Saison, da war das Kugellager kaputt und sie sind auch sonst ziemlich empfindlich. Den ersten haben wir nach 2 Monaten (nur auf Asphalt gefahren), der zweite hielt 4 Monate (kaum gefahren). Dagegen hielt der Hudora Scooter von unserem 2. Kind 12 Jahre und wurde uns im letzten Jahr leider geklaut. Den habe ich damals sehr günstig (preisreduziert) bei Kidoh erworben.
      Timmys neuen Scooter "Hudora Big Wheel 180" habe ich in der Sportarena Frankfurt gekauft. Mytoys, Kidoh, Teddy Toys, ....bieten sie auch an. Eine gute Modellübersicht aller Hudora Modelle bietet:
      https://www.hudora.de

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