Wenn draußen eine steife Brise weht, der Regen auf die Dächer peitscht und die Temperaturen in den Keller gehen, dann ist es Winter und die kalte raue Zeit zieht in das Land am Meer.
Die Menschen rücken wieder mehr zusammen - in den Dörfern und auf den Warften in Ostfriesland, wird es an einem Ort in Ostfriesland besonders gemütlich: in der Teestube. Hier, wo man platt proot und man zu jeder Tageszeit „Moin“ ruft, zelebrieren die Ostfriesen außerhalb ihrer Häuser ihre "Teetied".
Jetzt ist aber auch die Zeit der Feste.
Hier in der Nähe zum Wasser wurden große Festlichkeiten und besondere Gelegenheiten zum Feiern nach Möglichkeit in die Wintermonate gelegt. Denn dann waren die Seeleute und Schiffer mit ihren Kähnen und Schiffen im Hafen, sie lagen vor Eis bis zum Tauwetter im Frühjahr.
Zu dieser Jahreszeit gehören auch viele Spezialitäten, die es so NUR in Ostfriesland gibt!
Eine davon ist der Neujahrskuchen, auf plattdeutsch "Rullerkes" genannt. Zubereitet wird er jedoch ab Mitte November, obwohl wir Ostfriesen es heftig bestreiten, ist der Neujahrskuchen gar kein Kuchen, sondern eine Mischung aus Waffel und Hippe. Die Bezeichnung "Rullerkes" kommt vom Drehen der flachen Waffel nach dem Backen zu einer Trichterform oder einem langen, hohlen Röllchen.
Die Ostfriesen waren nicht mit Reichtümern gesegnet, doch wollten auch sie, gerade zur Winterzeit, ihrem Besuch etwas Besonderes bieten, die Rullerkes. Jede Familie hatte ihr Neujahrskucheneisen, welches vom Dorfschmied hergestellt wurde. Oft verzierten Monogramme und Motive die etwa kuchentellergroßen Eisenscheiben mit langem Stiel. Diese Eisen wurden in den offenen Kamin oder auf den Ofen gelegt.
Typisch waren diese Monogramme bei jungen Paaren. Beispielsweise bei einem Eisen aus dem Jahr 1852, hergestellt von einem Dorfschmied aus Bunde für ein junges Brautpaar zum ersten gemeinsamen Weihnachtsfest.
Heute hat fast jede ostfriesische Hausfrau ihr spezielles elektrisches Eisen. Es wird erzählt, das in manchen Dörfern um diese Jahreszeit regelmäßig der Strom ausfiel, weil gleichzeitig alle Hausfrauen die elektrischen Waffeleisen benutzten. Das Backen und Rollen dauerte oft 4-5 Stunden und länger, da fast immer für Familienmitglieder mitgebacken wurde und auch manche Waffel in dieser Zeit verzehrt wurde.
Natürlich darf bei der Zubereitung nicht die ostfriesische Teezeremonie fehlen - ein Stövchen auf dem Tisch, eine Kerze und der duftende Tee laden zu einem langen gemütlichem Beisammensein ein.
Das Aufbewahren der Rullerkes ist natürlich genauso wichtig, beispielsweise in einer großen Teedose oder in einer "Melkboom" (Milchkanne). Trifft sich die Familie zum Teetrinken, wird das Gebäck dann etwas stilvoller gereicht: mit frischgeschlagener Sahne und "Kinnertoen" (Branntweinrosinen) oder mit etwas "Karnel" (Zimt).
Die Spezialitäten in der Region Ostfriesland werden fast alle aus einfachen landestypischen Zutaten hergestellt. Torte oder auch anderes Gebäck war und ist hier nicht so verbreitet wie die Rullerkes. Natürlich gibt es auch ganz traditionelle Torten, Kuchen und Kekse die es auch NUR in Ostfriesland gibt, ebenso wie gewisse Gerichte, Süßigkeiten und Brote.
Traditionell werden "Rullerkes" an Neujahr angeboten, wenn die Nachbarn und Freunde einander einen Besuch abstatten und sich mit „Moie Nieuwjohr – sünt de Koken all klor?“ („Schönes neues Jahr – sind die Kuchen schon fertig?“)begrüßen
Beim sog. "Nieuwjohrsloopen" (Neujahrslaufen) geht man von Haus zu Haus und "winnt" seinen Nachbarn „een Goede“ oder „moie Nieuwe (johr)“ ab. Jeder bekommt dann einen Schnaps eingeschenkt und die Schale mit den Neujahrskuchen wird gereicht. Natürlich müssen dann auch die "Rullerkes" der Hausfrau gelobt werden, in fast jedem Haushalt wird an diesem Tag über die Zubereitung der Neujahrskuchen gefachsimpelt, denn so unterschiedlich wie die Familien sind, so unterschiedlich sind auch die Rezepte. Jede Familie hat ihr ganz spezielles Rezept, in jedem Haushalt schmeckt diese Spezialität anders. Die Rezepte sind in der Familie immer von Mutter zur Tochter oder Schwiegertochter weitergegeben worden, jede schwört auf ihre Zutaten und Handhabungen in der Zubereitung. Diese Tradtion hat sich bis in die heutige Zeit hin erhalten.
Unsere „Rullerkes“ wurden nach dem Rezept unserer Familie, genauer dem Rezept meiner Oma (mütterlicherseits), zubereitet.
Sie schmecken wie immer und genau richtig, wie ich sie anders nicht kenne und/oder auch nicht mag.
Die Menschen rücken wieder mehr zusammen - in den Dörfern und auf den Warften in Ostfriesland, wird es an einem Ort in Ostfriesland besonders gemütlich: in der Teestube. Hier, wo man platt proot und man zu jeder Tageszeit „Moin“ ruft, zelebrieren die Ostfriesen außerhalb ihrer Häuser ihre "Teetied".
Jetzt ist aber auch die Zeit der Feste.
Hier in der Nähe zum Wasser wurden große Festlichkeiten und besondere Gelegenheiten zum Feiern nach Möglichkeit in die Wintermonate gelegt. Denn dann waren die Seeleute und Schiffer mit ihren Kähnen und Schiffen im Hafen, sie lagen vor Eis bis zum Tauwetter im Frühjahr.
Zu dieser Jahreszeit gehören auch viele Spezialitäten, die es so NUR in Ostfriesland gibt!
Eine davon ist der Neujahrskuchen, auf plattdeutsch "Rullerkes" genannt. Zubereitet wird er jedoch ab Mitte November, obwohl wir Ostfriesen es heftig bestreiten, ist der Neujahrskuchen gar kein Kuchen, sondern eine Mischung aus Waffel und Hippe. Die Bezeichnung "Rullerkes" kommt vom Drehen der flachen Waffel nach dem Backen zu einer Trichterform oder einem langen, hohlen Röllchen.
Die Ostfriesen waren nicht mit Reichtümern gesegnet, doch wollten auch sie, gerade zur Winterzeit, ihrem Besuch etwas Besonderes bieten, die Rullerkes. Jede Familie hatte ihr Neujahrskucheneisen, welches vom Dorfschmied hergestellt wurde. Oft verzierten Monogramme und Motive die etwa kuchentellergroßen Eisenscheiben mit langem Stiel. Diese Eisen wurden in den offenen Kamin oder auf den Ofen gelegt.
Typisch waren diese Monogramme bei jungen Paaren. Beispielsweise bei einem Eisen aus dem Jahr 1852, hergestellt von einem Dorfschmied aus Bunde für ein junges Brautpaar zum ersten gemeinsamen Weihnachtsfest.
Heute hat fast jede ostfriesische Hausfrau ihr spezielles elektrisches Eisen. Es wird erzählt, das in manchen Dörfern um diese Jahreszeit regelmäßig der Strom ausfiel, weil gleichzeitig alle Hausfrauen die elektrischen Waffeleisen benutzten. Das Backen und Rollen dauerte oft 4-5 Stunden und länger, da fast immer für Familienmitglieder mitgebacken wurde und auch manche Waffel in dieser Zeit verzehrt wurde.
Natürlich darf bei der Zubereitung nicht die ostfriesische Teezeremonie fehlen - ein Stövchen auf dem Tisch, eine Kerze und der duftende Tee laden zu einem langen gemütlichem Beisammensein ein.
Das Aufbewahren der Rullerkes ist natürlich genauso wichtig, beispielsweise in einer großen Teedose oder in einer "Melkboom" (Milchkanne). Trifft sich die Familie zum Teetrinken, wird das Gebäck dann etwas stilvoller gereicht: mit frischgeschlagener Sahne und "Kinnertoen" (Branntweinrosinen) oder mit etwas "Karnel" (Zimt).
Die Spezialitäten in der Region Ostfriesland werden fast alle aus einfachen landestypischen Zutaten hergestellt. Torte oder auch anderes Gebäck war und ist hier nicht so verbreitet wie die Rullerkes. Natürlich gibt es auch ganz traditionelle Torten, Kuchen und Kekse die es auch NUR in Ostfriesland gibt, ebenso wie gewisse Gerichte, Süßigkeiten und Brote.
Traditionell werden "Rullerkes" an Neujahr angeboten, wenn die Nachbarn und Freunde einander einen Besuch abstatten und sich mit „Moie Nieuwjohr – sünt de Koken all klor?“ („Schönes neues Jahr – sind die Kuchen schon fertig?“)begrüßen
Beim sog. "Nieuwjohrsloopen" (Neujahrslaufen) geht man von Haus zu Haus und "winnt" seinen Nachbarn „een Goede“ oder „moie Nieuwe (johr)“ ab. Jeder bekommt dann einen Schnaps eingeschenkt und die Schale mit den Neujahrskuchen wird gereicht. Natürlich müssen dann auch die "Rullerkes" der Hausfrau gelobt werden, in fast jedem Haushalt wird an diesem Tag über die Zubereitung der Neujahrskuchen gefachsimpelt, denn so unterschiedlich wie die Familien sind, so unterschiedlich sind auch die Rezepte. Jede Familie hat ihr ganz spezielles Rezept, in jedem Haushalt schmeckt diese Spezialität anders. Die Rezepte sind in der Familie immer von Mutter zur Tochter oder Schwiegertochter weitergegeben worden, jede schwört auf ihre Zutaten und Handhabungen in der Zubereitung. Diese Tradtion hat sich bis in die heutige Zeit hin erhalten.
Unsere „Rullerkes“ wurden nach dem Rezept unserer Familie, genauer dem Rezept meiner Oma (mütterlicherseits), zubereitet.
Sie schmecken wie immer und genau richtig, wie ich sie anders nicht kenne und/oder auch nicht mag.