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Samstag, 5. Oktober 2013

Die letzten Wochen

In den letzten Wochen war kaum Raum für Schreibereien. Zuviel stand auf dem Plan, zuviel galt es  zu verlieren, zuviel galt es zu erledigen, zuviel galt es zu bedenken, zuviel galt es zu beachten, zuviel ...es war einfach ein Zuviel an zu Vielem.

Aber am Ende dieses Weges leuchtet das Ziel, ein Licht brennt dort hell, klar und unerschütterlich. Du kannst es durch all die dunklen Wolken Deines Lebens sehen. Es brennt heller als die Sonne es vermag. Es gibt Dir unendlich viel Kraft, denn es bedeutet Freiheit und endlich ein Leben, welches den Namen Leben auch tatsächlich verdient hat. Vieles wird sich ändern, sehr viel Vertrautes muss ich dazu hinter mir lassen.
Man sagte mir im Mai d. J., ich hätte sehr hohe ethische und moralische Werte und ich solle sie beiseite kehren, sie einfach vergessen. In erster Linie ginge es ab jetzt um mich selbst und nicht um die anderen.

Soll ich das wirklich? Sprechen, hören, sehen und lesen wir nicht immer häufiger vom stetigen Anstieg des Werte Verlustes?

Was bin ich ohne meine Werte, meine Ethik, meine Moral?! Bin ich dann immer noch ich?! Nein, dann bin ich ein anderer, aber nicht ich. Ich will aber nicht dieser andere sein. Es sind meine Werte und Normen die mich ausmachen. Es sind genau diese Dinge die mir einen Halt im Leben gaben, es ist mein innerer Kompass der mich durch all die bewegten Zeiten meines Lebens geführt hat. Ich kann diesen Kompass nicht einfach wegwerfen und mir einen neuen Basteln. Es ist das was ich an meine Kinder weitergegeben habe. Es ist das was ich lebe! All das muss und soll ich hinter mich lassen.

Mein Mann hat damit schon weniger Probleme, einfach Ethik und Moral beiseite zu kehren. Was sagte er kürzlich "Es ist mir egal, wenn es für mich dadurch einfacher wird, dann tue ich es eben und denke ab sofort als erstes an mich selbst!" Ja, für ihn ist es einfach, nahezu problemlos sich in diese neue Rolle einzufinden. Dazu gehört ja auch nicht viel, wenn man bereits all die Jahre zuvor alle Hindernisse aus dem Weg geräumt bekam und sozusagen nur rein pro forma Verantwortung (zu übernehmen) hatte.
Im Juni sagte jemand: "Guten Tag, gegen Sie ist eine Strafanzeige erstattet worden. Sie haben eine Rechnung aus dem April nicht beglichen! Man wirft Ihnen Kreditbetrug vor!" Ich habe gestaunt, einfach nur gestaunt und war sprachlos. Ich habe Kreditbetrug begangen?! Das wüsste ich aber. Ich habe weder einen Kredit beantragt noch habe ich irgendjemanden betrogen. Dessen war ich mir ganz sicher. Meine Rechnungen hatte ich alle beglichen, das konnte nur ein Irrtum sein. Ja, ein Irrtum war es am Ende tatsächlich, wenn auch anders als erwartet. Anstatt wie versprochen, wurde meine Rechnung in Höhe von insgesamt 54,90 Euro nicht überwiesen. "Uups, das habe ich dann wohl vergessen!" Bin ich enttäuscht? Ja, ich wurde wieder einmal enttäuscht bzw.  die Täuschung flog endlich für jedermann offensichtlich auf. Aber nicht derjenige den ich zuerst in Verdacht hatte, war derjenige welcher. Nein, ich hatte demjenigen vertraut der mir die Rechnung geschickt und auf dieser seine mir mitgeteilte Bankverbindung. Natürlich auch der ausführenden Bank. Der Verkäufer hat mir schlicht und ergreifend eine falsche Bankverbindung mitgeteilt. Der Betrag wurde angewiesen und drei Tage später zurücküberwiesen, mit dem Vermerk "Kto/BLZ falsch". So etwas überprüfe ich nicht bis ins Detail, denn ich weiß was wir im Monat zur Verfügung haben und was wir ausgeben können. Ich schaue darum nur auf den Endkontostand. Überprüfungen erfolgen bei mir erst dann, wenn das Ergebnis unten nicht mit meinem stimmig ist sondern deutlich geringer ausfällt. Es erfolgten seitens des Verkäufers eine Mahnung, Zahlungserinnerungen auf mein dato schon gelöschtes eMailkonto (wegen zuviel Spam/Werbung) und darauf prompt eine Anzeige. Warum reagierte der Verkäufer so? Darüber kann man am Ende wohl nur spekulieren und ein Schelm der Böses dabei denkt.
Ich musste zur Polizei, machte meine Aussage, legte meine Belege vor, auch die eMail die ich zwischenzeitlich an den Verkäufer geschrieben hatte, in der ich darum bat, er möge mir bitte seine Bankverbindung nochmals und vor allen Dingen die RICHTIGE mitteilen.
Mitte September, also mehr als 2 Monate später bekam ich einen Brief von der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren als unbegründet eingestellt worden sei. Es war für mich keine Überraschung, denn der Polizist hatte mich schon darauf vorbereitet nachdem ich ihn meine Seite der Geschichte erzählt hatte. Die Überraschung war dann nur noch, dass der Verkäufer mir endlich auf meine 2,5 Monate alte eMail geantwortet hatte und seine Bankverbindung mitteilte. Von seinen Beleidigungen einmal abgesehen, wegen mir hätte er jetzt Probleme, da man ihn das Vortäuschen einer Straftat in mehreren Fällen vorwarf, aufgrund der Lügen und der falschen Belegen die ich bei der Polizei vorgelegt hatte. Und natürlich weil ich mein eMail-Konto im Mai gelöscht hatte und darum seine Mahnung nicht ankam, was für ihn hätte erkennbar sein müssen. War es wirklich wieder einmal alles nur meine Schuld?

Die Wahrheit bahnt sich ihren Weg unerbittlich von den tiefsten Tiefen an die Oberfläche, für jedermann erkennbar. Das Trugbild das so lange hielt ist endlich aufgeflogen. Ich bin glücklich das es so ist, denn jetzt kann sich niemand mehr der tatsächlichen Wahrheit durch Wegsehen entziehen. Sie werden zum Hinsehen und Erkennen der Gleichen genötigt. Nichts als die Wahrheit ist es, was jetzt zu sehen ist. Der Dreck muss aus einer Wunde heraus, damit sie heilen und der Mensch wieder gesunden kann. Das weiß ein jeder, auch ohne Medizinstudium Genau dieses geschieht gerade in meinem Leben. Soviel zum Thema Werte, Normen, Ethik und Moral.

Vielleicht haben jene Leute Recht, ich muss meine Ethik und Moral an die anderer anpassen und skrupellos nur noch für mich selbst sorgen. Egal zu welchem Preis und wer am Ende dadurch verraten oder zu Schaden kommen wird.

Wem dient schon die Treue? Immer einem anderen, man selbst leidet dadurch am Ende nur.
Wem dient schon das Vertrauen? Es ist eine Auszeichnung für den anderen, nicht für einen selbst.
Wem dient schon die Ehrlichkeit? Dem anderen, man selbst zahlt am Ende drauf.
Wem dient schon die Hilfsbereitschaft? Dem anderen der sie empfängt, man selbst gibt nur.

Also gut, ab sofort lüge und betrüge ich nur noch. Ich breche Treueschwüre und lebe nur noch für mich selbst. Das bedeutet am Ende aber auch, das ich mich nur um mich selbst sorgen muss und sonst niemanden.
Dann verrate ich mich und meine Ideale am Ende eben........was soll's, Hauptsache ist doch, wie mein Mann so schön sagte "Es ist mir egal, wenn es dadurch für mich einfacher wird, dann tue ich es eben und denke ab sofort als erstes an mich selbst!" Genau Hauptsache das eigene Leben ist einfach. Dieses entbindet mich von allerhand Pflichten die sonst mein Leben bestimmt haben. Ich bürde sie dann jetzt einfach einmal einen anderen auf, wie es tagtäglich viele Millionen Menschen machen. 


Das einzige Hindernis, das sich mir in den Weg stellt, ist mein Gewissen. Und natürlich meine Seele, denn sie wird dadurch massiven Schaden erleiden. Denn beide können nicht anders, sie sind auf hohe ethische und moralische Werte programmiert. Aber vielleicht kann ich sie ja beide doch noch überlisten. Bei vielen Millionen Menschen klappt es anscheinend ja auch spielend.

 
Soviel zum Thema steigender Werteverlust in der Gesellschaft!!!


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