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Dienstag, 11. September 2012

Wie die Kinder....


Ich bin gerührt, fasziniert und auch stolz auf das Verhalten meiner Tochter (Fentje-Amelie, 6 Jahre). Sie ist heute von sich aus, auf einen Obdachlosen in Freiburg zugegangen und hat ihm ihre Waffel geschenkt, damit er nicht verhungern muß.

 "Ich bin schon satt, möchten Sie meine Waffel haben? Die ist auch nicht angesabbert, weil ich die nicht angekaut habe sondern immer nur ein Stück abgebrochen und dann gegessen habe!" h

at sie gesagt.

Vorher fand sie ihn gruselig, nach meiner Erklärung warum er so vermeintlich "gruselig" ausschaut, hatte sie Mitleid! Der Obdachlose hat sich sehr gefreut und sich x-mal bei ihr bedankt!
Das war ihr dann sehr peinlich!

Wow, habe ich tolle Kinder, ihr Verhalten (besonders ihr Sozialverhalten) fasziniert mich jedes Mal aufs Neue! Auch wenn es eingebildet klingt. Ich finde in ihnen das, was meiner Meinung nach, in der Gesellschaft verloren gegangen und abhanden gekommen ist. Sozialverhalten, miteinander statt gegeneinander, Gemeinschaft, ...!

Immer wieder hört man: "Es ist unverantwortlich in solch eine böse Welt Kinder zu setzen."
Ich sage aber "Nein, das ist es eben nicht! Das ist nicht unverantwortlich, sondern das ist es was man landläufig gesellschaftliche Verantwortung übernehmen nennt! Gerade weil die Welt so böse und schlecht ist, muß man Kinder bekommen, damit sie sich ändern kann. Gerade in düsteren Zeiten ist es wichtig das man Lichter aussendet! Gerade da ist es wichtig, damit die Welt sich in Zukunft verändert. Kinder sind die Zukunft dieser Welt, je nach dem wie wir sie behandeln und wie wir sie erziehen, so wird die Welt von Morgen sein. Wir können nicht erwarten, das sie sich später aufopfernd und rührend um uns kümmern, wenn wir sie ignorieren, vor den Fernseher, Spielkonsole abgeschieben, wenn wir ihnen weiterhin verbieten Kind zu sein. Wenn wir ihnen nicht mehr gestatten auf den Straßen Fußball zu spielen, wenn wir ihnen verbieten laut zu lachen, wenn wir weiterhin von ihnen erwarten, sich so steif, bieder und humorlos wie Erwachsene zu verhalten. Es liegt nicht in der Natur eines Kindes stundenrund in einem chicen Cafe oder Restaurant zu sitzen, im Auto zu sitzen und rumkutschiert zu werden, es liegt nicht in der Natur eines Kindes stundenlang stillzusitzen, es liegt nicht in der Natur eines Kindes ein Erwachsener in Miniaturausgabe zu sein.

 Es liegt aber in der Natur des Kindes, aktiv zu sein, zu entdecken, zu erforschen, zu matschen und schmieren, zu singen, zu lachen, zu spielen, zu toben, zu kippeln, zu springen,zu malen, zu sehen, zu fühlen, zu schaukeln, zu staunen, zu faszinieren, zu kuscheln, zu lieben, herzlich zu sein, unvoreingenommen zu sein, wertefrei zu sein,  grenzenlos zu denken, jedem und allem Respekt zu schenken,  ...einfach Kind zu SEIN, ein Mensch in seiner Vollendung.

Wer die Welt einmal durch die Augen eines betrachtet hat, wird sie niemals wieder anders sehen wollen. Denn sie ist wunderschön, nur die Erwachsenen mit ihren Verboten, Vorurteilen, Voreingenommensein, Verurteilungen, fragwürdigen Ethik, manchmal recht sonderbaren Auffassung von Tugenden und Grundwerten, Einstellung zum Leben allgemein, Hartherzigkeit, der Mentalität zur Ausgrenzung, unsozial, zu raffen, Habgier, Machtbesessenheit, ...nein, so mancher Erwachsener verdient es nicht Mensch genannt zu werden. Das muß nicht zwingend ein Diktator sein, sondern kann der einfach Mann von der Straße sein, der glaubt zu wissen das andere die nicht so leben wie er, asozial sind. Aber am Ende die Frage "Was ist asozial?" nicht beantworten kann. Was ist asozial und vor allen Dingen, wer bestimmt wer oder was asozial ist und wer oder was nicht? Eben, das bestimmt ein jeder für sich selbst. Nur weil alle es machen und sagen ist es noch lange nicht richtig. Das ist der freie Wille des Menschen, der entscheidet, nicht das Kollektiv. Es gibt schließlich auch keine kollektive Schuld eines Volkes, Schuld ist immer persönlich. Nicht nur der Täter trägt die Schuld, sondern auch alle die bewußt wegsehen, die weghören, die nichts dagegen unternehmen, die nicht eingreifen, die nicht helfen, die nicht.... machen sich eben so schuldig. Freiheit fängt zu allererst im Kopf an und nicht außerhalb.

Wir hatten in den Geburtsanzeigen unserer Kinder, welche wir stets selbst gestalteten und in die Zeitung setzen ließen folgenden Spruch

"Kinder zu bekommen heißt an die Zukunft zu glauben und ihr zu vertrauen" dann kam ein Bild und darunter stand dann "....wir glauben an unsere Kinder und vertrauen ihnen!"

Je älter sie werden, desto mehr weiß ich, diese Anzeige mit diesem Spruch ist 7x nichts anderes als die Wahrheit gewesen!

Es stimmt, wir müssen wie die Kinder werden/sein! Heute mehr denn je, aber was noch wichtiger ist: Kinder wieder Kinder sein zu lassen!




Fentje-Amelie

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