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Mittwoch, 20. Juni 2012

Was erlaubt sich die AOK Niedersachsen?



Ich warte jetzt seit heute Morgen auf einen Rückruf! Sehr überzeugend ist das nicht. Meine liebe Claudia ist zu Superwoman mutiert! Sie kann in 2 Stunden all das erledigen, wofür andere locker 8-10 Stunden brauchen. Ich bin mir sicher sie hat den Z-Kurs der AOK besucht, Z wie Zauber! ;-)))

Jemand empfahl mir doch selbst aktiv zu werden und die AOK zu überzeugen!

Ha, ha ich glaube kaum das die AOK mir zuhört und sich von mir überzeugen lässt, das 2 Stunden für eine Haushaltshilfe in einem 9 Personen von vorn bis hinten nicht ausreichend ist, wenn die Mutter nicht in der Lage ist, den Haushalt aufgrund eines Beinbruchs selbstständig und wie gewohnt allein zu versorgen, denn davon versuche ich schon seit dem 16. April zu überzeugen! Ich habe von Mittwoch bis gestern mit ihnen diskutiert, damit sie überhaupt verlängert wird und der Antrag nicht abgelehnt wird! Ohne Gehhilfen darf ich leider noch nicht laufen und beginne seit 1 Woche den Fuß wieder aufzulasten von 10kg schonend nach und nach auf 70kg. Es ist nicht das ich nicht mehr versucht hätte, aber...es geht noch nicht mehr wie vielleicht 35kg, das Gelenk kann es noch nicht tragen ohne anschließend höllisch zu schmerzen!

Sie meinen die älteren Kinder könnten ihre jüngeren Geschwister betreuen, den Haushalt sauberhalten und versorgen. Die schwierigen Dinge wie Wäschekörbe tragen, Wäsche aufhängen, wischen, einkaufen könnte die Haushaltshilfe alles spielend in 2 Stunden erledigen, alles weitere können die älteren Kinder erledigen. Nur blöd das täglich drei 8kg Waschmaschinen anfallen, das Wischen der Böden schon 2 Stunden in Anspruch nimmt (wenn man sich beeilt). Mit ältere Kinder sind die Kinder im Alter von 15, 12, 10 und 8 Jahre gemeint. Wovon 2 bis min. 15 Uhr und 2x die Woche bis 17 Uhr in der Schule hocken. Kind 3 & 4 müssen Mittags von der knapp 20km entfernten Schule abeholt werden! Also Sozialkontakte pflegen sitzt da dann leider nicht mehr für die nächsten Wochen drin! ...einmal davon abgesehen das der Arzt der es verschrieben hat, keine Ahnung zu haben scheint?!

Da frage ich mich wirklich: Wieso schreibt mir der Gesetzgeber vor, das ich alle meine Kinder bis einschließlich 12 Jahre betreut haben muß, um selbst arbeiten gehen zu dürfen?! Ich meine, wenn die Älteren einen Haushalt versorgen und ihre jüngeren Geschwister versorgen können, dann kann ich mir doch die Betreuungskosten vollkommen sparen, oder?! Warum hätte ich in dem Fall, wenn ich es täte ein Problem mit Jugendamt bzw. sie mit mir?!

Ein anderer meinte an die Presse zu gehen und auf diese Sache und vor allen Dingen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, das Gelder an der Sache vorbeimanöveriert werden, um damit Erfolg auf ganzer Linie für mich zu erzielen.

Aufmerksamkeit - Gott bewahre mich vor Aufmerksamkeit!
Mitleid - das schlimmste was mir passieren könnte!
Erfolg - für mich? Nein!
Es geht mir ums Prinzip! Es kann nicht sein, das Du bei jedem Scheißdreck, der Dir zusteht und von allen Seiten befürwortet wird, kämpfen und Dich bis nach oben durchdiskutieren mußt. Es kann nicht sein, das Großfamilien 4 Wochen im Regen stehen gelassen werden. Es geht dabei nicht um Mutter und Vater, sondern primär und in allerallererster Linie um kleine Kinder die nicht angemessen versorgt werden (können!)! Mehr oder weniger vernachlässigt werden, weil es sich ein Sachbearbeiter gerade so überlegt hat.

Ein anderer meinte wäre doch alles in Ordnung und man bräuchte es doch nicht in die Welt hinauszuposaunen, tz, würde doch niemanden interessieren, die Kasse würde ihr immer alles zahlen was sie wollte und sogar mehr. Ich erzählte ihm das, was ich all jenen sage die gleiches erlebten:

Aha, wie viele Haushaltshilfen hast Du denn schon verschließen, während Du Deine Kinder TATSÄCHLICH nicht versorgen konntest? Wie viele Kuren die dringend notwendig waren, wurden Dir denn abgelehnt? Hast Du auch das Jugendamt einschalten müssen, die dieses völlig anders sehen als die AOK, aber auch am Sachbearbeiter vor Ort scheiterten und darum selbst mit ihrer Hilfe einspringen und in die Staatskasse greifen, obwohl es eine PFLICHT der Krankenkasse gab und gibt? Das ist Geld das an anderer Stelle ausgegeben werden sollte, an Familien die es selbst nicht können, wollen, diejenigen die sich nicht um ihre Kinder kümmern wollen und wo das Jugendamt dringenden Handlungsbedarf sieht. Die sog. HOT-Familien, die kurz davor stehen ihre Kinder zu verlieren, weil sie sich eben nicht angemessen um sie kümmern.
Die Jugendämter halten 8 mindestens aber 6 Stunden in diesem Fall wie er gerade bei mir geschieht für angemessen!
Warte nur bis Du wirklich einmal so krank bist und tatsächlich auf Hilfe angewiesen bist.
Ich spreche hier nicht von einer Haushaltshilfe nach einer ambulanten Entbindung, die zwar schön aber nicht wirklich überlebenswichtig und so arg notwendig ist!
Stell Dir doch einmal den Fall einer alleinerziehenden Mutter ohne Familie in nächster Nähe vor!

Was ist mit diesen Frauen? DU kannst nicht immer nur von Deinem Fall ausgehen, verheiratet, 4 Kinder, alle Kinder Vormittags in der Schule und Kindergarten, die ganze Familie im Umkreis von 10km um Dich, die Dir im Ernstfall aushelfen könnten und im besten Fall ein Mann der einfach einmal so Urlaub nehmen oder sich krankschreiben lassen kann!

Was wäre, Du brichst Dir am Montagmittag das Bein und Dein Mann wäre Fernfahrer, die Familie wohnt nicht in Deiner Nähe sondern über 200km von Dir entfernt und sind allesamt berufstätig oder haben genug mit ihren eigenen Familien zu tun? Dann hättest Du auch noch ein kleines Kind zu Hause und weitere xy Kinder warten darauf am Mittag von Dir in der Schule und im Kindergarten abgeholt zu werden!
Jetzt steigern wir es und Du bist gerade frisch umgezogen, kennst keine Sau und weißt nicht wohin Du Dich wenden sollst! Wen rufst Du dann an? Deine Krankenversicherung und was machst Du, wenn sie sagt, Sorry aber ohne Verordnung keine Hilfe! - Das Krankenhaus aber bevor Du dort stationär behandelt wurdest derlei Dinge auf Anordnung der Krankenkasse nicht ausstellen darf? Was machst Du wenn Du noch keinen Hausarzt hast und der alte Hausarzt lt. Krankenkasse nicht dazu berechtigt ist?

Ich habe Gott sei Dank: Tolle Nachbarn, eine Familie, supertolle Freunde, einen Mann der frei bekommt wenn es notwendig ist (früher in Bunde wäre dieses nicht möglich gewesen, das er frei bekommt!) di emir aushelfen, manche reisen sogar 740 km einfach so, um mir helfen zu können, ohne Frage! Ohne diese Leute wären wir hoffnungslos aufgeschmissen gewesen!

Und Du ebenfalls, aber 1000e Frauen haben soetwas eben nicht. Hast Du an sie schon einmal einen, nur einen Gedanken verschwendet?!

Sowie x andere Fälle die ähnlich laufen. Warum hört man dieses aber immer nur von gesetzlichen Krankenversicherungen, aber selten bis nie von den privaten? Wo doch der Großteil der Deutschen in der gesetzlichen Pflichtversicherung sind und diese dadurch auch deutlich mehr Einnahmen haben, als die privaten. Und das alles in Deutschland, einem der reichsten Länder dieser Erde mit dem besten Gesundheitssystem der Welt! Wir sprechen nicht von Russland, Bulgarien, Angola, dem Sudan oder oder oder sondern immer noch von Deutschland!

Sie verstand es nicht ganz und meinte sie hätte noch nie eine Kur nötig gehabt, sie wäre eben nicht so wehleidig (ich würde eher sagen: sie ist da haushaltstechnisch und erziehungstechnisch eher das genau Gegenteil von mir und weniger strebsam oder fleißig, Zustände in denen ich nicht leben könnte)

Wer spricht hier von einer Kur? Ich spreche von wesentlich anderen Dingen, ich spreche von der Versorgung eines 250qm Haushaltes mit 7 Kindern und das sich solch einer eben nicht in 2 Stunden erledigt wie es bei 1 oder 2 Kindern in einer Wohnung von 70-90qm der Fall wäre, wenn die Mutter komplett nicht einsetzbar ist. Ein komplizierter Beinbruch bzw. Gelenksbruch mit Außenbandabriß geschieht schneller und einfacher als Du glaubst oder ich je geglaubt hätte. Eine übersehene Brio Holzeisenbahn reicht aus, um das zu verursachen.

Weißt Du, dieser Bruch ist eben nicht mit eingipsen und nach 6 Wochen wieder voll belastbar ausgeheilt und erledigt. Der Bruch wurde mit einer Schraube zusammengeschraubt und mit einer Platte sowie 5 weiteren Schrauben fixiert und die Bänder mittels Drähte wieder angetackert. Ab OP ist die Dauer mit 8 Wochen berechnet bevor er wieder langsam wöchentlich etwas mehr belastet werden darf. Die 8 Wochen waren gestern um. Das heißt den Fuß aufstellen aber nicht belasten (Belastung ca. 8-10kg), jede Woche ca. 5 kg mehr bis das Gewicht von 30kg erreicht ist und ab dann eine Auflastung von ca. 8-10kg bis das volle Körpergewicht erreicht ist (ich wiege 70kg). Die richtige Krankengymnastik darf nicht vor 10 Wochen nach OP bzw. eine Auflastung von 25kg erreicht wurde gestartet werden. Schmerzt es bei 25kg Auflastung wird die alte Belastung der Vorwoche beibehalten und es die Woche darauf erneut versucht.

Ich sprach nie von in Deutschland selbstverständlichen Dingen, zu denen jede deutsche Krankenkasse gesetzlich verpflichtet ist, wie z.B. Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie, Brillengläser, Antibiotika, andere Medikamente, Vorsorge, Impfungen, Reha-Sport, psychatrische Behandlungen, Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche, Schwangerschaft, Entbindung, ...!!! Sondern von Dingen die nicht alltäglich sind wie Knochenbrüche, Bandscheibenvorfälle, Unfällen, Operationen...bei denen Hilfe innerhalb der Familie und auf einen längeren Zeitraum als 7-10 Tage oder 3 Wochen notwendig sind.

Ich hoffe für Dich aber insbesondere für Deine 4 Kinder, dieses wird Dir niemals widerfahren und Du bist nicht primär auf Hilfe von außerhalb oder der Krankenkasse angewiesen.

Daraufhin bekam ich als Antwort: Nach einer OP (ambulant und nicht gravierend beeinträchtigend) wäre sie sogar extra gefragt worden ob sie eine Haushaltshilfe brauchen würde, die sie natürlich dankend ablehnte, da sie das schon allein schaffen könnte und eben nicht so schwach wie andere wäre!

Was sollte ich dazu noch sagen??? Außer ein: Du vergleichst Birnen mit Äpfel und nimmst Dich als Maßeinheit. Und natürlich konnte ich mir den Hinweis nicht verkneifen, das ich weder bei den 7 ambulanten Entbindungen noch bei meinem Bandscheibenvorfall eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen hätte.

Was sagt mir dieses: Solange wir nicht zueinander stehen und solche Zustände dulden und denjenigen sagen: "Hey das geht doch niemanden etwas an, soetwas posaunt man nicht in der Welt herum. Das ist eine Privatsache die niemanden etwas angeht! Akzeptiere es einfach und stell Dich nicht so an", dann werden diese Fälle Überhand nehmen und es wird immer mehr gekürzt, schikaniert und drangsaliert werden. Irgendwann wird es dann soweit gehen, das Du zwar eine Krankenversicherung hast, aber sie für Dich ohne Wert ist und Du nur noch für sie zahlst, aber nichts dafür bekommst. Es ist dann so, als würdest Du 2kg Äpfel kaufen, bezahlen und würdest sie im Geschäft zurücklassen, also sie nicht essen können oder dürfen.
Nein, das darf nicht passieren, darum muß man dieses Fälle in die Welt hinausposaunen damit es wirklich Ausnahmen sind und bleiben.
Nicht weil es uns selbst gerade primär betrifft, sondern damit andere zukünftig von soetwas nicht betroffen sind.

Es geht nicht um mich, es geht ums Prinzip, es geht um die Moral der Geschicht, aber nicht primär um mich oder das ich gerade primär darunter leide, sondern darum das soetwas einfach nicht passieren darf.

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