Neulich saß ich in der Straßenbahn, eine sichtlich überforderte Mutter saß mit ihren 3 Kindern ebenfalls in dieser. Bereits nach 2 Minuten hätte ich dieser Mutter am liebsten meine Meinung gesagt, nach 5 Minuten wäre ich fast geplatzt, nach 10 Minuten hätte ich ihr am liebsten eine geklatscht, nach 15 Minuten am liebsten verprügelt und gleich darauf war ich soweit sie durch die ungeöffnete Tür der Straßenbahn zu schleudern und ihre Kinder mit zu uns nach Hause zu nehmen! Sie beleidigt, erniedrigte und kniff ihre brav sitzenden Kinder permanent.
Die Straßenbahn war rappelvoll und füllte sie immer mehr, die Leute sahen sich das Schauspiel an, schüttelten die Köpfe oder tuschelten, vereinzelt zeigte man mit dem Finger auf besagte Dame. Keiner sagte etwas. Niemand sagte oder tat etwas.
Als ich ausstieg konnte ich nicht mehr anders, ich ging zu ihr und sagte "Könnten Sie in Zukunft bitte in einem anderen und besseren Ton mit ihren Kindern sprechen und nicht in diesem erniedrigen hasserfüllten Ton?! Und etwas weniger handgreiflich gegenüber ihre Kinder sein? Sie wissen hoffentlich schon dass das was Sie hier seit 20 Minuten treiben unter die Begriffe seelische Grausamkeit und körperliche Gewalt gegen Kinder fällt?" und als Antwort kam ein agressiv geknurrtes "Kümmern Sie sich um Ihren Scheiß!" Na bravo da hatte sie mich also. Ich fuhr darum eine Station weiter, denn ich konnte mir eine Antwort darauf leider nicht verkneifen.
"Sorry, aber Ihre Kinder sind leider auch mein Scheiß, unabhängig davon ob Sie und möglicherweise andere es ebenfalls zu sehen. Ich glaube es nennt sich soziale Verantwortung seinem Mitbürger gegenüber bzw. christliche Verantwortung seinem Nächsten gegenüber. Hm,...oder nennt man es schlicht Bürgerpflicht?! Ach ist ja auch egal wie man es letztlich nennt. Auf jeden Fall sind Ihre drei Kurzen da auch meine Zukunft, sie arbeiten später auch einmal zusätzlich bzw. Seite an Seite mit meinen 7 Kindern für meine Rente! Dadurch bin ich also heute dazu verpflichtet ihnen zu helfen, da sie selbst weder körperlich noch geistig dazu in der Lage sind, sondern aufgrund dieser Tatsache vom Wohlwollen ihrer Eltern abhängig sind. Einfach aus dem Grund weil sie später einmal mit ihrer Arbeit mir helfen überleben zu können! Mit Kopfschütteln, tuscheln und mit dem Finger auf Sie zeigen, wie andere es machen, kann ich da ja wohl nicht viel ausrichten, gell?! Da muss ich es Ihnen wohl oder übel schon selbst ins Gesicht sagen, gell?! Sonst wissen Sie ja nicht, das es absolut nicht in Ordnung ist das Sie SO mit und zu ihren Kindern sprechen und ihnen Gewalt zufügen. Das beides besonders Letzteres ein absolutes No go ist! Nase quetschen, in die Arme oder Beine kneifen gehören auch dazu. Das ist kein Spaß und keine Liebkosung, sondern einfach nur Gewalt, denn ihre Kinder erleiden dadurch jedes Mal Schmerzen, wie man übrigens an ihrem gequälten Gesichtsausdruck deutlich erkennen kann! Nur weil sich keiner traut es ihnen zu sagen, das es nicht in Ordnung ist was Sie hier in aller Öffentlichkeit treiben, heißt noch lange nicht, das es dann auch tatsächlich in Ordnung ist und Sie dieses machen dürfen! Eben deshalb musste wohl ich es Ihnen sagen, sonst macht es ja eh keiner, gell" Sie sah mich wie vom Donner gerührt mit offenen Mund sprachlos an und um mich herum liefen die Leute knallrot an. Genau jene die mit dem Finger auf sie gezeigt, die Köpfe zusammen gesteckt und getuschelt hatten. Ich möchte jetzt lieber nicht wissen, wie viele von ihnen selbst Großeltern, Eltern, Onkel, Tanten usw. waren.
Soviel zum Thema Zivilcourage und Kinder sind unsere Zukunft.
Ich bin in den 80igern auf'm ostfriesischen Dorf aufgewachsen, dort waren Kinder damals noch der "Scheiß" von allen Dorfbewohnern! Mehr oder weniger erzog die Gesellschaft früher die Kinder mit. Wenn ein Kind ausspuckte, dann sagte durchaus eine ältere Dame "Igitt, so etwas macht man nicht!" oder wenn es mit einer triefenden Nase rumlief dann sagte schon der eine oder andere so etwas wie "Putze Dir mal Deine Nase" und reichte oftmals ein Taschentuch dazu. Kinder und ihre Erziehung waren in allen früheren Zeiten niemals alleinige Sache der Eltern, sondern des gesamten Ortes bzw. der Gesellschaft in der sie lebten. Aber auch den Eltern wurde damit geholfen, denn auch sie wussten was sie sich erlauben können und was nicht. Früher sah man nur selten Eltern die ihre Kinder in aller Öffentlichkeit Schwachkopf bezeichnete. Ich glaube kaum das meine Eltern und die anderen Eltern es in unserem kleinen Dorf gewagt hätte, ihre eigenen Kinder mit derlei Schimpfwörter zu überziehen. Nicht nur die Kinder wurden von allen automatisch erzogen, sondern auch die Eltern. Letztere übernahmen es automatisch und gaben dieses an die nächste Generation weiter. Es war ein geschlossener Kreis. Jedem war bewusst das Eltern nicht immer dort sein konnten wo ihre Kinder waren, das sie ihre Kinder nicht permanent im Auge behalten konnten und sie auf Fehlverhalten hinweisen konnten. Einfach weil man sich damals als WIR verstanden hat und noch wusste das man irgendwo voneinander abhängig war, das es ein Kreis war. Das WIR ist aber durch Gleichgültigkeit verschwunden, aber nicht nur deshalb sondern auch durch die Verwandlung in eine Ellenbogengesellschaft. "Was gehen mich die Kinder anderer Leute an, ich habe mit mir selbst genug zu tun?" "Was gehen mich die anderen an, ich muss erst einmal sehen das es mir möglichst gut geht und ich viel habe!" ...vielleicht auch weil man heute der falschen Meinung ist, man sei nicht mehr von seinen Mitmenschen abhängig.
Heute gilt oftmals nur noch ein "Jeder für sich und Gott gegen alle!"
Kinder im Zug, die sich wie normale Kinder benehmen und nicht wie Erwachsene in Miniaturausgabe sind verpönt.
Da heißt es auch Augen zu und durch. Ich habe kein Problem mit Kindern die reden und durch den Zug laufen, aber auch viele andere deutlich ältere als ich Herrschaften ebenfalls nicht. Aber zwei Tantchen hatten ein Problem mit dem Kind, es mag so um 5 Jahre gewesen sein. Erst war es ein entnervtes Stöhnen, Augen rollen, tuscheln.
Kinder muss man meiner Auffassung nach sehen und hören, sonst wissen wir ja nicht mehr, das wir Zukunft haben. Nun, besagte Tantchen (so um die 50-60 Jahre herum) hatten ein Problem. Als das Kind zum 2. Mal zur Toilette lief, sagten sie ihm "Jetzt ist es aber auch mal genug gewesen!" Meine Sitznachbarin war zu diesem Zeitpunkt bereits 4x an ihnen vorbei zum Bistro und 2x zur Toilette (vollkommen logisch bei 4 Pötte Kaffee und 2 Flaschen Wasser). Nun fühlte ich das Bedürfnis auch auf Toilette zu gehen. Das Kind kam gerade wieder und lief halb hüpfend halb gehend zurück. "Jetzt reichts dat is hier doch kein Spielplatz!" und griff dabei nach dem Arm des Kindes. Ein absolutes No-Go, man fasst keine fremden Kinder an. Als 7-fache Mutter (ohne Kinder unterwegs), habe ich mit derlei Verhalten wirklich ein Problem. "Entschuldigen Sie bitte?!" die Frau reagierte im typischen Ruhrpöttler Style und meinte "Wassen?" Ich:"Darf ich bitte mal vorbei!" in der Hoffnung sie würde das Kind loslassen. "Geh mal zur Seite, Du Ursel!" und zog es zur Seite. Wow, ich war begeistert "Sagen Sie mal, waren Sie selbst eigentlich niemals jung und ein Kind?!" Sie blickte mich entgeistert an "Hä? Wie meinen Sie dat?" Ich zeigte auf den Arm des Kindes das sich immer noch im Klammergriff der Dame befand. "Soetwas macht man als erwachsener Mensch und in dem Alter einfach nicht mehr! Das gibt am noch blaue Flecken. Ganz ehrlich wäre dieses mein Kind, ich würde Sie auf der Stelle beim Zugführer melden und Anzeige gegen Sie erstatten!" Auf der Stelle liess sie das Kind los und dieses huschte ganz schnell auf seinen Platz. Ich ging weiter. Wenig später plapperte das Kind wieder auf seinem Platz, die beiden Tantchen regten sich tierisch auf. Ich würde sagen, nicht das Kind sondern ihr gegenseitiges Hetzen über das Kind ließ am Ende die Sache eskalieren. Die Mutter, das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt sein, verfügte über Sitzplatzreservierungen für sich und ihr Kind. Was auch erwähnt sein sollte ist die Tatsache: die Bahn verfügt über Wagen mit sog. Ruhezonen, d.h. nicht nur Handy sind dort nicht erlaubt sondern man hat sich auch leise zu verhalten. Man kann sich bei der Reservierung hier einen Platz problemlos und ohne Mehrkosten buchen. Was dann kam war unter aller Sau. Die Dame überschlug sich fast, wurde roter und roter, lauter und lauter und die Mutter leiser und leiser, versank tiefer und tiefer im Sitz. STOPP! Geht gar nicht. Derjenige der Kinder weder hören noch sehen möchte, während er von A nach B pendelt, sollte meiner Meinung nach:
A) sein eigenes Fahrzeug wählen und auf öffentliche Verkehrsmittel komplett verzichten
oder B) einen Sitzplatz in der Ruhezone buchen/wählen und Großraumabteile komplett meiden.
Ich fühlte mich nicht durch das Kind gestört, sondern vielmehr durch das lauthalse Gekreische und den lautstarken Beschimpfungen der Dame. Sie war bestimmt fünfmal lauter als das Kind. Hatte die Dame mit Unterstützung gerechnet, so hatte sie sich leider kräftig in den Finger geschnitten. Wir waren in einem Zug der über Baden in Richtung Schweiz fuhr, in einem Großraumabteil lauter Badener und Schweizer (logischerweise auch ein Ostfriese, nämlich ich). In Süddeutschland, das ist mir aufgefallen geht man deutlich nachsichtiger und freundlicher mit Kindern um, als in Norddeutschland heutzutage. (Früher war es im Norden deutlich anders und verhielt sich ebenso wie hier!) Der Schuss ging leider nach hinten los und am Ende war sie diejenige die gewaltig zusammengefaltet wurde. Das Abteil war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Zugführer musste die Dame leider bitten, das Abteil zu verlassen oder endlich Ruhe zu geben, da sich andere Reisende durch sie belästigt als auch gestört fühlten und es mehrfache Beschwerden über sie gegeben hätte (logisch, hatten wir uns doch alle beschwert und ihn gebeten, er möge die Dame bitten uns nicht weiterhin durch ihr lautstarkes Schreien zu belästigen und zu stören!) Kunststück hatte doch eine sehr betagte Dame mit Rollator ihn herbei geholt. Der nette Bahnonkel bat uns andere fast untertänigst um Verzeihung und besagte Rollator Dame meinte recht laut und honigsüss "Awa Kerle, es ist doch fei net Deine Schuld, des manche Leit koi gescheit Kinderstub gehat hen, gell!"
Falls noch jemand wissen möchte warum Baden-Württemberg Kinderland heißt, dieses ist einer der vielen Gründe dafür.
Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen den Mund aufzumachen, wenn ich sehe das Unrecht geschieht oder wenn ich derlei Dinge sehe. Das ich mich herausziehe, das ich die Dinge nicht mehr mitmache. Das ich Nein sage und mich ausklinke. Ich will nicht irgendwelche Shirts oder Hosentragen müssen, nur weil jeder sie trägt. Ich will nicht mehr irgendwelche Musik hören, nur weil sie gerade modern ist. Und ich will nicht mehr nach dem netten Poesiealbumspruch leben, den mir einst eine Freundin in dieses Album schrieb:
"Denk nicht drum was andere machen, kümmere Dich um Deine eigene Sachen!"
Ich bin schließlich kein kleines abhängiges Mädchen unter 10 Jahren mehr, sondern erwachsen und emanzipiert genug.
Es ist mir egal ob ich damit anecke oder für andere unbequem bin. Warum?!
Nun dieses Warum ist ganz einfach zu erklären:
Einfach weil ich hoffe, das auch mir jemand sagt, wenn ich falsch handle.
Wenn ich meine Kinder zusammenfalte, mir jemand sagt, das es nicht in Ordnung ist das ich so mit ihnen spreche und damit meinen Kindern hilft.
Einfach das mich jemand zurück ins Jetzt und damit aus der Wut herausholt, wenn ich selbst vor lauter Ärger nicht mehr dazu in der Lage bin.
Das mir auch mein Fehlverhalten vor Augen geführt wird, wenn ich es selbst nicht mehr merke wie weit mich mein Ärger bereits getrieben hat.
Denn es ist nicht in Ordnung wenn Eltern ihre Kinder beleidigen, sie herabwürdigen, sie kränken, sie als zu dumm, zu blöd oder oder oder bezeichnen.
Es ist nicht okay wenn Eltern ihre Kinder ins Bein, in den Arm kneifen, ihnen die Nase quetschen oder sie immer wieder mit dem Ellenbogen oder der Faust in die Seite knuffen und boxen.
Es ist nicht okay, wenn man wegschaut anstatt hinsieht.
Es ist nicht okay, wenn man diese Leute einfach gewähren lässt.
Es ist nicht okay, wenn man dieses unkommentiert lässt.
Es ist nicht okay, wenn man glaubt die Zukunft dieses Landes ginge uns nichts mehr an.
Es ist nicht okay, wenn man glaubt Kinder müssten sich anpassen
Es ist nicht okay, wenn man erwartet das Kinder sich wie Erwachsene benehmen
Es ist nicht okay, wenn man Kinder nicht hören und sehen will.
Es ist nicht okay, wenn wir kein Verständnis mehr für den normalen Bewegungsdrang eines Kinder haben.
Es ist nicht okay, wenn man Kindern verbietet zu spielen und Kind zu sein.
Es ist nicht okay, wenn man Kindern nicht mehr erlaubt auf den draußen auf den Straßen, Gehwegen etc. zu spielen und zu toben.
Es ist nicht okay, wenn man ...................
Das war es nie und das wird es auch niemals sein, unabhängig davon was jeder Einzelne für sich glauben mag..
Unsere Kinder sind das Wertvollste was unser Land und unsere Gesellschaft besitzt und vorzuweisen hat. Nicht unsere Goldreserven im entfernten Amerika, unsere Bodenschätze oder oder oder sondern unsere Kinder. Diese sichern unsere Zukunft und den Fortbestand unserer Gesellschaft, unseres Landes,...! Mit Kindern meine ich jedes einzelne Kind das in Deutschland lebt, unabhängig von seiner Nationalität, seiner Glaubensrichtung oder der seiner Eltern. Jedes Kind ist wichtig und bedeutet Zukunft.
Mit Kindern zu tun zu haben, bedeutet jeden Tag die Zukunft anfassen und sehen zu können.
Es ist wichtig und richtig sich für die Zukunft einzusetzen, das sind unsere Kinder, jedes Einzelne von ihnen.
Unsere Kinder gehören zu den unzufriedensten Kindern in ganz Europa - ganz ohne Grund und ohne unser aller Zutun wird dieses sicherlich nicht so sein.
Die Straßenbahn war rappelvoll und füllte sie immer mehr, die Leute sahen sich das Schauspiel an, schüttelten die Köpfe oder tuschelten, vereinzelt zeigte man mit dem Finger auf besagte Dame. Keiner sagte etwas. Niemand sagte oder tat etwas.
Als ich ausstieg konnte ich nicht mehr anders, ich ging zu ihr und sagte "Könnten Sie in Zukunft bitte in einem anderen und besseren Ton mit ihren Kindern sprechen und nicht in diesem erniedrigen hasserfüllten Ton?! Und etwas weniger handgreiflich gegenüber ihre Kinder sein? Sie wissen hoffentlich schon dass das was Sie hier seit 20 Minuten treiben unter die Begriffe seelische Grausamkeit und körperliche Gewalt gegen Kinder fällt?" und als Antwort kam ein agressiv geknurrtes "Kümmern Sie sich um Ihren Scheiß!" Na bravo da hatte sie mich also. Ich fuhr darum eine Station weiter, denn ich konnte mir eine Antwort darauf leider nicht verkneifen.
"Sorry, aber Ihre Kinder sind leider auch mein Scheiß, unabhängig davon ob Sie und möglicherweise andere es ebenfalls zu sehen. Ich glaube es nennt sich soziale Verantwortung seinem Mitbürger gegenüber bzw. christliche Verantwortung seinem Nächsten gegenüber. Hm,...oder nennt man es schlicht Bürgerpflicht?! Ach ist ja auch egal wie man es letztlich nennt. Auf jeden Fall sind Ihre drei Kurzen da auch meine Zukunft, sie arbeiten später auch einmal zusätzlich bzw. Seite an Seite mit meinen 7 Kindern für meine Rente! Dadurch bin ich also heute dazu verpflichtet ihnen zu helfen, da sie selbst weder körperlich noch geistig dazu in der Lage sind, sondern aufgrund dieser Tatsache vom Wohlwollen ihrer Eltern abhängig sind. Einfach aus dem Grund weil sie später einmal mit ihrer Arbeit mir helfen überleben zu können! Mit Kopfschütteln, tuscheln und mit dem Finger auf Sie zeigen, wie andere es machen, kann ich da ja wohl nicht viel ausrichten, gell?! Da muss ich es Ihnen wohl oder übel schon selbst ins Gesicht sagen, gell?! Sonst wissen Sie ja nicht, das es absolut nicht in Ordnung ist das Sie SO mit und zu ihren Kindern sprechen und ihnen Gewalt zufügen. Das beides besonders Letzteres ein absolutes No go ist! Nase quetschen, in die Arme oder Beine kneifen gehören auch dazu. Das ist kein Spaß und keine Liebkosung, sondern einfach nur Gewalt, denn ihre Kinder erleiden dadurch jedes Mal Schmerzen, wie man übrigens an ihrem gequälten Gesichtsausdruck deutlich erkennen kann! Nur weil sich keiner traut es ihnen zu sagen, das es nicht in Ordnung ist was Sie hier in aller Öffentlichkeit treiben, heißt noch lange nicht, das es dann auch tatsächlich in Ordnung ist und Sie dieses machen dürfen! Eben deshalb musste wohl ich es Ihnen sagen, sonst macht es ja eh keiner, gell" Sie sah mich wie vom Donner gerührt mit offenen Mund sprachlos an und um mich herum liefen die Leute knallrot an. Genau jene die mit dem Finger auf sie gezeigt, die Köpfe zusammen gesteckt und getuschelt hatten. Ich möchte jetzt lieber nicht wissen, wie viele von ihnen selbst Großeltern, Eltern, Onkel, Tanten usw. waren.
Soviel zum Thema Zivilcourage und Kinder sind unsere Zukunft.
Ich bin in den 80igern auf'm ostfriesischen Dorf aufgewachsen, dort waren Kinder damals noch der "Scheiß" von allen Dorfbewohnern! Mehr oder weniger erzog die Gesellschaft früher die Kinder mit. Wenn ein Kind ausspuckte, dann sagte durchaus eine ältere Dame "Igitt, so etwas macht man nicht!" oder wenn es mit einer triefenden Nase rumlief dann sagte schon der eine oder andere so etwas wie "Putze Dir mal Deine Nase" und reichte oftmals ein Taschentuch dazu. Kinder und ihre Erziehung waren in allen früheren Zeiten niemals alleinige Sache der Eltern, sondern des gesamten Ortes bzw. der Gesellschaft in der sie lebten. Aber auch den Eltern wurde damit geholfen, denn auch sie wussten was sie sich erlauben können und was nicht. Früher sah man nur selten Eltern die ihre Kinder in aller Öffentlichkeit Schwachkopf bezeichnete. Ich glaube kaum das meine Eltern und die anderen Eltern es in unserem kleinen Dorf gewagt hätte, ihre eigenen Kinder mit derlei Schimpfwörter zu überziehen. Nicht nur die Kinder wurden von allen automatisch erzogen, sondern auch die Eltern. Letztere übernahmen es automatisch und gaben dieses an die nächste Generation weiter. Es war ein geschlossener Kreis. Jedem war bewusst das Eltern nicht immer dort sein konnten wo ihre Kinder waren, das sie ihre Kinder nicht permanent im Auge behalten konnten und sie auf Fehlverhalten hinweisen konnten. Einfach weil man sich damals als WIR verstanden hat und noch wusste das man irgendwo voneinander abhängig war, das es ein Kreis war. Das WIR ist aber durch Gleichgültigkeit verschwunden, aber nicht nur deshalb sondern auch durch die Verwandlung in eine Ellenbogengesellschaft. "Was gehen mich die Kinder anderer Leute an, ich habe mit mir selbst genug zu tun?" "Was gehen mich die anderen an, ich muss erst einmal sehen das es mir möglichst gut geht und ich viel habe!" ...vielleicht auch weil man heute der falschen Meinung ist, man sei nicht mehr von seinen Mitmenschen abhängig.
Heute gilt oftmals nur noch ein "Jeder für sich und Gott gegen alle!"
Kinder im Zug, die sich wie normale Kinder benehmen und nicht wie Erwachsene in Miniaturausgabe sind verpönt.
Da heißt es auch Augen zu und durch. Ich habe kein Problem mit Kindern die reden und durch den Zug laufen, aber auch viele andere deutlich ältere als ich Herrschaften ebenfalls nicht. Aber zwei Tantchen hatten ein Problem mit dem Kind, es mag so um 5 Jahre gewesen sein. Erst war es ein entnervtes Stöhnen, Augen rollen, tuscheln.
Kinder muss man meiner Auffassung nach sehen und hören, sonst wissen wir ja nicht mehr, das wir Zukunft haben. Nun, besagte Tantchen (so um die 50-60 Jahre herum) hatten ein Problem. Als das Kind zum 2. Mal zur Toilette lief, sagten sie ihm "Jetzt ist es aber auch mal genug gewesen!" Meine Sitznachbarin war zu diesem Zeitpunkt bereits 4x an ihnen vorbei zum Bistro und 2x zur Toilette (vollkommen logisch bei 4 Pötte Kaffee und 2 Flaschen Wasser). Nun fühlte ich das Bedürfnis auch auf Toilette zu gehen. Das Kind kam gerade wieder und lief halb hüpfend halb gehend zurück. "Jetzt reichts dat is hier doch kein Spielplatz!" und griff dabei nach dem Arm des Kindes. Ein absolutes No-Go, man fasst keine fremden Kinder an. Als 7-fache Mutter (ohne Kinder unterwegs), habe ich mit derlei Verhalten wirklich ein Problem. "Entschuldigen Sie bitte?!" die Frau reagierte im typischen Ruhrpöttler Style und meinte "Wassen?" Ich:"Darf ich bitte mal vorbei!" in der Hoffnung sie würde das Kind loslassen. "Geh mal zur Seite, Du Ursel!" und zog es zur Seite. Wow, ich war begeistert "Sagen Sie mal, waren Sie selbst eigentlich niemals jung und ein Kind?!" Sie blickte mich entgeistert an "Hä? Wie meinen Sie dat?" Ich zeigte auf den Arm des Kindes das sich immer noch im Klammergriff der Dame befand. "Soetwas macht man als erwachsener Mensch und in dem Alter einfach nicht mehr! Das gibt am noch blaue Flecken. Ganz ehrlich wäre dieses mein Kind, ich würde Sie auf der Stelle beim Zugführer melden und Anzeige gegen Sie erstatten!" Auf der Stelle liess sie das Kind los und dieses huschte ganz schnell auf seinen Platz. Ich ging weiter. Wenig später plapperte das Kind wieder auf seinem Platz, die beiden Tantchen regten sich tierisch auf. Ich würde sagen, nicht das Kind sondern ihr gegenseitiges Hetzen über das Kind ließ am Ende die Sache eskalieren. Die Mutter, das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt sein, verfügte über Sitzplatzreservierungen für sich und ihr Kind. Was auch erwähnt sein sollte ist die Tatsache: die Bahn verfügt über Wagen mit sog. Ruhezonen, d.h. nicht nur Handy sind dort nicht erlaubt sondern man hat sich auch leise zu verhalten. Man kann sich bei der Reservierung hier einen Platz problemlos und ohne Mehrkosten buchen. Was dann kam war unter aller Sau. Die Dame überschlug sich fast, wurde roter und roter, lauter und lauter und die Mutter leiser und leiser, versank tiefer und tiefer im Sitz. STOPP! Geht gar nicht. Derjenige der Kinder weder hören noch sehen möchte, während er von A nach B pendelt, sollte meiner Meinung nach:
A) sein eigenes Fahrzeug wählen und auf öffentliche Verkehrsmittel komplett verzichten
oder B) einen Sitzplatz in der Ruhezone buchen/wählen und Großraumabteile komplett meiden.
Ich fühlte mich nicht durch das Kind gestört, sondern vielmehr durch das lauthalse Gekreische und den lautstarken Beschimpfungen der Dame. Sie war bestimmt fünfmal lauter als das Kind. Hatte die Dame mit Unterstützung gerechnet, so hatte sie sich leider kräftig in den Finger geschnitten. Wir waren in einem Zug der über Baden in Richtung Schweiz fuhr, in einem Großraumabteil lauter Badener und Schweizer (logischerweise auch ein Ostfriese, nämlich ich). In Süddeutschland, das ist mir aufgefallen geht man deutlich nachsichtiger und freundlicher mit Kindern um, als in Norddeutschland heutzutage. (Früher war es im Norden deutlich anders und verhielt sich ebenso wie hier!) Der Schuss ging leider nach hinten los und am Ende war sie diejenige die gewaltig zusammengefaltet wurde. Das Abteil war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Zugführer musste die Dame leider bitten, das Abteil zu verlassen oder endlich Ruhe zu geben, da sich andere Reisende durch sie belästigt als auch gestört fühlten und es mehrfache Beschwerden über sie gegeben hätte (logisch, hatten wir uns doch alle beschwert und ihn gebeten, er möge die Dame bitten uns nicht weiterhin durch ihr lautstarkes Schreien zu belästigen und zu stören!) Kunststück hatte doch eine sehr betagte Dame mit Rollator ihn herbei geholt. Der nette Bahnonkel bat uns andere fast untertänigst um Verzeihung und besagte Rollator Dame meinte recht laut und honigsüss "Awa Kerle, es ist doch fei net Deine Schuld, des manche Leit koi gescheit Kinderstub gehat hen, gell!"
Falls noch jemand wissen möchte warum Baden-Württemberg Kinderland heißt, dieses ist einer der vielen Gründe dafür.
Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen den Mund aufzumachen, wenn ich sehe das Unrecht geschieht oder wenn ich derlei Dinge sehe. Das ich mich herausziehe, das ich die Dinge nicht mehr mitmache. Das ich Nein sage und mich ausklinke. Ich will nicht irgendwelche Shirts oder Hosentragen müssen, nur weil jeder sie trägt. Ich will nicht mehr irgendwelche Musik hören, nur weil sie gerade modern ist. Und ich will nicht mehr nach dem netten Poesiealbumspruch leben, den mir einst eine Freundin in dieses Album schrieb:
"Denk nicht drum was andere machen, kümmere Dich um Deine eigene Sachen!"
Ich bin schließlich kein kleines abhängiges Mädchen unter 10 Jahren mehr, sondern erwachsen und emanzipiert genug.
Es ist mir egal ob ich damit anecke oder für andere unbequem bin. Warum?!
Nun dieses Warum ist ganz einfach zu erklären:
Einfach weil ich hoffe, das auch mir jemand sagt, wenn ich falsch handle.
Wenn ich meine Kinder zusammenfalte, mir jemand sagt, das es nicht in Ordnung ist das ich so mit ihnen spreche und damit meinen Kindern hilft.
Einfach das mich jemand zurück ins Jetzt und damit aus der Wut herausholt, wenn ich selbst vor lauter Ärger nicht mehr dazu in der Lage bin.
Das mir auch mein Fehlverhalten vor Augen geführt wird, wenn ich es selbst nicht mehr merke wie weit mich mein Ärger bereits getrieben hat.
Denn es ist nicht in Ordnung wenn Eltern ihre Kinder beleidigen, sie herabwürdigen, sie kränken, sie als zu dumm, zu blöd oder oder oder bezeichnen.
Es ist nicht okay wenn Eltern ihre Kinder ins Bein, in den Arm kneifen, ihnen die Nase quetschen oder sie immer wieder mit dem Ellenbogen oder der Faust in die Seite knuffen und boxen.
Es ist nicht okay, wenn man wegschaut anstatt hinsieht.
Es ist nicht okay, wenn man diese Leute einfach gewähren lässt.
Es ist nicht okay, wenn man dieses unkommentiert lässt.
Es ist nicht okay, wenn man glaubt die Zukunft dieses Landes ginge uns nichts mehr an.
Es ist nicht okay, wenn man glaubt Kinder müssten sich anpassen
Es ist nicht okay, wenn man erwartet das Kinder sich wie Erwachsene benehmen
Es ist nicht okay, wenn man Kinder nicht hören und sehen will.
Es ist nicht okay, wenn wir kein Verständnis mehr für den normalen Bewegungsdrang eines Kinder haben.
Es ist nicht okay, wenn man Kindern verbietet zu spielen und Kind zu sein.
Es ist nicht okay, wenn man Kindern nicht mehr erlaubt auf den draußen auf den Straßen, Gehwegen etc. zu spielen und zu toben.
Es ist nicht okay, wenn man ...................
Das war es nie und das wird es auch niemals sein, unabhängig davon was jeder Einzelne für sich glauben mag..
Unsere Kinder sind das Wertvollste was unser Land und unsere Gesellschaft besitzt und vorzuweisen hat. Nicht unsere Goldreserven im entfernten Amerika, unsere Bodenschätze oder oder oder sondern unsere Kinder. Diese sichern unsere Zukunft und den Fortbestand unserer Gesellschaft, unseres Landes,...! Mit Kindern meine ich jedes einzelne Kind das in Deutschland lebt, unabhängig von seiner Nationalität, seiner Glaubensrichtung oder der seiner Eltern. Jedes Kind ist wichtig und bedeutet Zukunft.
Mit Kindern zu tun zu haben, bedeutet jeden Tag die Zukunft anfassen und sehen zu können.
Es ist wichtig und richtig sich für die Zukunft einzusetzen, das sind unsere Kinder, jedes Einzelne von ihnen.
Unsere Kinder gehören zu den unzufriedensten Kindern in ganz Europa - ganz ohne Grund und ohne unser aller Zutun wird dieses sicherlich nicht so sein.
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